Einen generellen Rat zu Laptops: Tests lesen, Tests schauen, und nochmal Tests.
Kauf kein Gerät, zu dem es keine ausführlichen Tests gibt, es sei denn du bist bereit diese selbst zu testen und ggf. wieder an den Händler zurück zu geben. Nur das viele Händler häufiges zurückgeben nicht mitmachen, und einem irgendwann nichts mehr verkaufen.
Zur bereits erwähnten Wärme: Man nicht nur darauf achten wie warm das Gehäuse wird, sondern auch wie Warm CPU und GPU wird - leider gehen selbst manch renommierte Magazine in ihren Tests nicht darauf ein. Die Temperatur des Gehäuses ist lediglich für die Empfindlichkeit des Nutzers von Interesse, der kann sich aber ggf. mit dedizierter Tastatur und Maus behelfen, und so die Wärmequelle etwas weiter weg stellen.
Wenn CPU und/oder GPU zu warm wird, kann man sich nicht so leicht behelfen - auch wenn es "Cooling Pads" gibt, doch davon darf man nicht zu viel erwarten. Denn wenn CPU und CPU zu warm werden, takten diese herunter, und somit verliert man Leistung.
Da man in der Regel nicht nur 1-2 Minuten spielt, muss die Testphase (immer CPU und GPU gemeinsam belastet) mind. 20 Minuten laufen.
Man sollte nicht erwarten, das ein Laptop auch bei Höchstlast den maximalen Takt über Stunden halten kann - das ist etwas was viele bei Desktop-PCs erwarten, obwohl es auch dort von den Herstellern so nicht vorgesehen ist -, aber die Leistung sollte nicht zu stark abfallen. Was hat man davon, wenn das Spiel die ersten 5 Minuten mit 60 FPS läuft, und dann fallen diese im selben Zeitraum auf unter 30 FPS?
Es gibt auch einige Laptop-Modelle, bei denen die Kühlung von den Hersteller völlig vernachlässigt wurden. Da werden High-End CPU und GPU verbaut, aber die Leistung fällt dann so niedrig aus, das ein günstigeres Modell mit vermeintlich schwächerer CPU und GPU die höhere Leistung liefert, spätestens sobald mal länger als nur ein paar Minuten Leistung abgerufen wird.
Ein Problem ist auch, das unter der der selben Bezeichnung, verschiedene Leistungsstufen angeboten werden ohne das dies in den technischen Daten auch angegeben wird.
Bspw. dürfen die Laptop-Hersteller die RTX 4080 frei zwischen 60 und 150W konfigurieren, und die 4060 sowie 4070 zwischen 35 und 115W, ohne zu erwähnen was nun eingestellt wurde.
Ich hab nun keine Werte zur Hand, aber zumindest potentiell ist es möglich, das sogar die 4060 mit 115W eine höhere Leistung liefert als die 4080 mit 60W, insbesondere wenn letztere unter einer schlechten Kühlung leidet.
Daher nochmal: Tests, Tests, Tests.
Eine gute Quelle für Laptop-Tests ist Notebookcheck.com (mehrsprachig).
vega e7 wrote: ↑Thu, 23. Feb 23, 17:16
Weiss jemand ob DLSS3 eine rolle spielt (in Zukunft) oder ist sein System wie Repli es hat ausreichend?
Bei DLSS3 - unglückliche Bezeichnung, da es mit DLSS wenig zu tun hat, es geht dabei nur um die Frame Generation (FG) - muss bedenken, das es nur flüssiger aussieht, sich aber nicht flüssiger anfühlt (Reaktionsgeschwindigkeit auf Eingaben).
Das Gefühl bleibt im Idealfall identisch zu ohne FG, im schlimmsten Fall wird es sogar noch etwas schlechter.
Warum ist das so?
Damit FG arbeiten kann, braucht es 2 Bilder.
Erstmal das Bild das zuletzt angezeigt wurde, und das Bild das ohne FG als nächstes angezeigt würde.
Auf Basis dieser zwei Bilder wird dann ein weiteres Bild generiert, das zwischen dem letzten und dem nächsten angezeigt wird - ein Zwischenbild.
Zwischenbildberechnung kennt man auch von einigen Smart-TVs, die GraKa macht im Prinzip nichts anderes, nur das diese dafür viel weniger Zeit hat, um die Spielerfahrung nicht zu stark negativ zu beeinflussen.
Da das nächste Bild bereits fertig gerendert sein muss, kann keine Spielereingabe für das Zwischenbild berücksichtigt werden.
Man hat also bspw. 60 FPS, aber es fühlt sich an als hätte man 35-40 FPS. Das ist bereits der Idealfall, und in der Regel werden die FPS nicht verdoppelt.
Wenn es schlecht läuft, fühlt es sich an als hätte man nur 20 FPS. Auch wenn das die Ausnahme sein sollte, denn NVIDIA ist natürlich daran gelegen das so etwas nicht vorkommt, weshalb auch automatisch Reflex aktiviert wird - wobei das nur der CPU sagt, das es Renderanweisungen für die GraKa nicht zurückhalten soll, was durchaus vorkommt.
Also wenn man eh schon eine unspielbar FPS-Rate hat, kann FG da auch nichts mehr retten. Wenn es an der Schwelle steht, dann es dies zumindest für die Augen etwas angenehmer machen.
Ein anderer Nachteil von FG, den man bedenken muss, ist die höhere Anforderung an den Grafikspeicher.
Dadurch das zwei Bilder vorgehalten, und Platz für ein dritter vorhanden sein muss, steigt der Bedarf am Grafikspeicher. Höhere Auflösungen brauchen auch mehr Platz.
Man sollte beim Grafikspeicher also nicht knausrig sein, was bei NVIDIA leider Tradition ist, das der Speicher so knapp gewählt wird, das die Kunden mit Release der nächsten Generation umsteigen wollen - Ausnahme ist immer das Flaggschiff.
Leider habe ich keine Werte zur Hand, um wie viel die Speicherbelegung im Schnitt durch FG ansteigt. Aber wenn der Speicher bereits (nahezu) voll ist, ist FG wahrscheinlich eine schlechte Idee um Leistung zu erhalten. Je nach Spiel steigen zwar trotzdem die FPS, dafür sinkt die Bildqualität.
Immer mehr Spiele setzen nämlich auf Streaming von Texturen, Modelle etc. Wenn diese also nicht rechtzeitig im Speicher liegen, sieht man stattdessen eine niedriger aufgelöste Variante, oder im Extremfall gar nichts, was dann früher oder später von jetzt auf gleich ersetzt wird - das kann dann ins Auge springen, wenn unvermittelt etwas aufploppt.
Oder anders bzw. TLDR: DLSS3 (FG) ist eine interessante Technologie, man sollte aber nicht erwarten das man nun ohne Nachteile zu einer leistungsschwächere GPU greifen könne.
Bei X4 ist das größte limitierende Faktor - jedenfalls ab einem gewissen Spielfortschritt - die CPU, und wenn diese nur unspielbar niedrige FPS erzeugen kann, rettet FG auch nichts mehr.
Wenn einem die Eingabeverzögerung durch aktives V-Sync bereits stört, der braucht FG erst gar nicht zu probieren.
Ich kann mich nur der von chew-ie anschließen: Wenn es nichts mobiles sein muss, ist zum spielen (von leistungsfordernden Spiele) ein Desktop-PC grundsätzlich zu bevorzugen.
Wenn es nur um den Platz geht, so gibts auch sehr kleine Gehäuse, bei denen man trotzdem eine effektivere Kühlung umsetzen kann, als in jedem Laptop. Wobei nicht jedes kleine Gehäuse dafür geeignet ist.
Nachteil ist das die dafür nötige Hardware etwas teurer ist, weil die Nachfrage niedriger ist wird in kleineren Stückzahlen gefertigt = der Mengenrabatt fällt kleiner aus.