The Happy Life - Legends of Phoenix

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

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Guest

The Happy Life - Legends of Phoenix

Post by Guest » Wed, 16. Feb 05, 21:12

Hier kommt Teil 1 von vermutlich 4 Teilen, eventuell auch mehr oder weniger, wer weiß. :roll:

Ach ja, zur Erläuterung des "Legends of Phoenix", alle Geschichten, die damit versehen sind, sind Legenden aus dem gleichen etwas anderen Universum, d.h. sie sind Bände einer unendlichen Geschichte.^^


RYU MIFRANE

THE HAPPY LIFE


Time to rock.




Vasharra, dritter Planet des Sonnensystems Majora Maiki im Sektor Farfarsouth. Dieses System gilt offiziell als boronisches Territorium, doch ist es abgelegen und wird kaum umsorgt. Es gibt insgesamt nur etwa fünf Millionen Lebewesen im gesamten System, und davon sind die wenigsten boronischer Herkunft. Im All dort gibt es nur eine Planktonfarm und eine delixianische Weizenhütte, deren Bau abgebrochen und deren Betrieb begonnen wurde. Nicht einmal eine Handelsstation ist dort zu finden. Die ersten beiden Planeten des Systems dienen als Minen, da sie recht reiche Vorkommen von seltenen Metallen aufweisen. Doch halten es die Arbeiter meist kaum einen Monat dort aus und so sind die Bohrmaschinen nur selten in Betrieb. Die Arbeit ist wahrhaft sehr unbeliebt und selbst die Unternehmer verschwinden von dort, da die Temperaturen und die Atmosphäre für alle Lebensformen äußerst unangenehm sind. Flora und Fauna sind sehr schwach ausgefallen, nur wenige Trockenbüsche und Insekten haben sich dort mit der Zeit entwickelt. Der vierte Planet hingegen ist eine Eislandschaft. Verlassene Bohrtürme stehen an vereinzelten Ölquellen. Doch Öl verlor nach einiger Zeit endgültig seinen Stellenwert und da die Abbaubedingungen ebenfalls von der miesesten Sorte sind, gab man die Bohrungen auch bald auf. Der dritte Planet des Systems jedoch strahlt vor Schönheit. Gigantische Tropenwälder zieren den Äquator Vasharras, drei Viertel der Oberfläche sind von Wasser bedeckt, Inselatolle überziehen die zahlreichen Meere zwischen den kleinen Kontinenten. Es gibt keinerlei Wüsten, nur endlose Strände. Nord- und Südpol sind von Eismassen bedeckt, Tiere in mannigfaltiger Form und Farbe wandern über die Oberfläche des Planeten. Vögel ziehen am Himmel umher, kunterbunte Fische durchziehen die Meere. Einwohner munkeln, sie wären die glücklichsten Wesen des Universums. Die Bevölkerung ist ähnlich bunt gestaltet wie die Vielfalt der Blumen, ein Querschnitt durch alle bekannten Rassen. Knapp vier Millionen Lebewesen bevölkern den Planeten – und somit gibt es keine Millionenstädte, da sich diese Vielfalt recht gleichmäßig verteilt. Immer wieder trifft man auf Wanderer, die auf gut Glück losziehen, in der Gewissheit spätestens nach dem nächsten Hügel ein neues Dorf zu finden.
Aufgrund all dieser Schönheit des Planeten fragt man sich doch, warum keine Bevölkerungsmassen hierher ziehen? Nun, der Grund ist recht einfach. Es kommen keine reichen Bonzen, um sich eine Villa am Strand zu bauen, denn es gibt kein Einkaufszentrum auf dem ganzen Planeten. Auch die technologische Entwicklung hinkt weit hinterher. Einige der Dörfer und Siedlungen sind beinahe noch mittelalterlich. Die Split beispielsweise haben keine einzige Siedlung errichtet, sie ziehen in Stämmen über das Land, so wie ihre Vorfahren vor tausenden Jahren es taten. Zudem gibt es keine nennenswerten Rohstoffquellen, die Firmen anziehen könnten; der Planet ist praktisch mit einer kleinen Bauerngemeinde vergleichbar, zumindest im Kontrast zu durchschnittlichen bewohnten Planeten.
Die Geschichtsschreibung auf Vasharra verrät nicht viel. Immer zwischendurch gibt es Konflikte und Kriege, aber diese Wörter sind eigentlich zu hart für eine Beschreibung. Vielmehr sind es Fehden unter mehreren Dörfern, und bei denen geht es so gut wie nie ernst zu. Vielmehr marschieren Armeen mit Mistgabeln an, spielen ein paar Formationen und Taktiken durch, tröten ihre Fanfaren und gehen dann zusammen feiern. Falls es um territoriale Forderungen geht, veranstaltet man halt einen Boxkampf. Kurzum ist die Bevölkerung wirklich lockerer als in so manch anderem Gebiet. Einzig und allein ist nur überraschend, dass der Planet bevölkert war, noch bevor die Boronen Farfarsouth erforschten. Die heimische Art der Majoraner lebte schon zuvor dort. Wirklich heimisch sind sie dort aber auch nicht – ihre Heimat Majoran, fern Vasharras, wurde vor Urzeiten in Schutt und Asche gelegt. Nur zwei Evakuierungsraumschiffe konnten den Klauen des Feindes entkommen, die Fortune und die Hereon – nahm man jedenfalls an. Ein weiterer kleiner Raumer konnte fliehen, circa hundertzwanzig Personen hatten sich an Bord quetschen könnten. Nach einer kleinen Odyssee hatte der Transporter dann Vasharra erreicht und seitdem tummeln sich in dieser Gegend Majoraner. Die reinblütige majoranische Art existiert jedoch nicht mehr, mit der Zeit vermischten sich die Arten und die ursprüngliche kraftvolle und mächtige Art der Majoraner starb aus – doch ihr Geist lebt in denen weiter, die sich heute noch auf Vasharra tummeln. Ein Durchschnittsmajoraner ist etwa 1.60m groß und hat rosarotes Blut. Deutlich mehr Unterschiede gibt es nicht zu den Menschen. Nur die Haarfarbe variiert auf Vasharra deutlich härter, das ganze Farbspektrum ist von Natur aus vertreten. Dennoch ist die extreme Ähnlichkeit mit den Menschen überraschend, da diese beiden Rassen zuvor nie in Kontakt gekommen waren, zumindest konnte dies niemand nachweisen. Auch die Kultur auf Majoran war überraschend menschlich, in altrömischem Stil gab es Theater und Badehäuser, gar ganze Städte hatten die gleichen Grundzüge wie Rom. Kein Historiker konnte sich das je erklären. Heute gibt es nur noch ein einziges bekanntes majoranisches Bauwerk, den Windtempel.
Und dort beginnt die zweifelhafte Legende eines zweifelhaften Helden.

Part I.
DIE NACHT DES ERWACHENS
Kapitel I.
Kurz vor Sonnenuntergang

Die Geisterbarke lag still in der Brandung eines schier endlosen Strandes. Die Sonne stand am Horizont, sie warf goldrotes Licht und wärmte die Wesen auf Vasharra. Eine nur knapp zwei Meter hohe Klippe grenzte Strand und Grünland ab. Dort oben wuchsen Bäume, Büsche, Blumen, dort unten krabbelten Krebse umher und bauten sich ihre Nachtbehausungen. Man nannte sie Handwerkskrebse, da ihre Hände eine hammerähnliche Form hatten und ihre Barthaare wie Nägel waren. Und während die Krebse wie jeden Abend ihre vergänglichen Einfamilienhäuser errichteten, lag ein junger Mann, vermutlich noch ein Teenager, oben am Rande der Klippe und betrachtete interessiert ihr Treiben. Er war nicht einfach irgendjemand, er war einer der letzten Majoraner. Rosa Blut floss durch seine Adern, was man jedoch nur an seinen Handgelenken ansatzweise erkennen konnte. Sein langes schwarzes Haar wehte leicht im Wind, ähnlich seiner weißen Mönchskutte. Eine schwere Brille lag auf seiner Nase, ohne die er so ziemlich nichts sah. Er zuckte zusammen. Es hatte wieder laut geknarrt, das gleiche Schauspiel wie jeden Abend begann, wenn die Wellen der Flut die Geisterbarke erreichten. Diese Barke war kein normales Schiff, es war ein Raumschiff – eines der Fluchtschiffe der Majoraner aus vergangenen Tagen. Jetzt war es nur noch ein veraltetes Stück Metall, schon seit Jahren hatte sich niemand mehr an sie heran getraut. Man sagte, es spuke dort bei Nacht und Tag. Niemand, der sich ihr näherte, sei je zurückgekommen, denn die Geister der im Kampf um Majoran gestorbenen Feinde würden sie alle töten. Tatsächlich war schon lange niemand mehr von der Barke zurückgekommen, denn schon lange war niemand mehr zu ihr gegangen. Der junge Mönch wäre beinahe eingeschlafen, doch die laute Glocke des majoranischen Tempels weckte ihn wieder. Es war wohl Zeit, nach Hause zurückzukehren, dachte er und erhob sich langsam. Das Klingen der Glocke bedeutete Torschluss, also müsste er wohl wieder über den Wall klettern, der Diebe fernhalten sollte. Das war kein Problem, er hatte dort eine Leiter aufgestellt. Er steckte die Hände in die Taschen seines Gewandes und schwankte langsam los. Knapp fünf Minuten Fußweg lagen vor ihm, doch das wusste er nicht, denn er besaß keine Uhr. Sein Job war das Austragen von Post im Tempel und an zwei der Nachbarinseln. Damit war er normalerweise schon gegen Mittag fertig, den Rest des Tages sollte er nach Meinung des Abtes mit dem Studieren der heiligen Schriften verbringen. Das sah der junge Mann anders – immerhin war er Windpriester, wenn hier jemand was über die Kräfte und Geister des Windes wusste, dann ja wohl er. Und die anderen Elemente waren ihm sowieso egal. Die Erdgeister beachtete er nicht, weil er im vierten Stock wohnte, die Wassergeister brachten ihm nichts zu trinken und die Feuergeister hatten schon zweimal seine Kerzenständer umfallen lassen, diese verdammten! Der Wind hingegen war recht interessant für ihn. Er mochte es halt, wenn irgendjemandes Haar darin wehte. Ansonsten hatte er nichts mit den anderen Windpriestern gemein, die auch alle Mönche waren. Das war sozusagen Grundbedingung. Andere Windpriester waren immer zugleich auch gewandte Magier, unser Herr hatte noch kein einziges Wunder vollbracht. Andere kannten die heiligen Schriften auswendig, er wusste nur, wo sie zu finden sind. Andere nahmen ihre Berufung ernst, er hatte nur seinen Spaß daran.
Während er durch den Dschungel wanderte, war das Tor mittlerweile geschlossen worden, was ihm aber nichts ausmachte. Vielmehr war er erstaunt über die bunten Früchte an den Palmen, die kleinen zutraulichen Affentierchen und die Vögel, so wie er jeden Tag über sie erstaunt war, vielleicht, weil er vergessen hatte, dass er es am jeweiligen Tag zuvor auch schon erstaunt gewesen war.
Irgendein Donnern war zu hören. Gewitter? Oder war ein Zauber im Hörsaal des Tempels daneben gegangen? Der junge Mönch beschleunigte seinen Schritt etwas. Das Geräusch war eindeutig aus Richtung des Tempels gekommen, doch hatte er solch ein Krachen noch nie zuvor vernommen.
Der Tempel erhob sich am Horizont, tauchte zwischen den Bäumen hervor. Der Mönch betrat das Gelände vor dem Tempel, das einige Meter im Umkreis abgeholzt und mit Blumen bepflanzt worden war. Der Hörsaal brannte lichterloh. Er hatte die Feuerpriester noch nie gemocht, insbesondere nicht die, die ständig irgendetwas in Brand steckten.
Schreie gellten auf, es wurde nach Wasser gerufen. Schon begann es leicht zu regnen. Die Wasserpriester waren ihm schon immer sympathisch gewesen. Langsam wie zuvor ging der Mönch weiter in Richtung der von ihm aufgestellten Leiter, da die Lage seine Hilfe weder erforderte noch er bereit war, sich die Finger zu verbrennen.
Irgendetwas zischte laut, ein metallenes Zischen. Er sah sich überrascht um. Ein längliches Ding flog am Himmel umher und rote Blitze zuckten. Der Windpriester blieb wie am Boden festgenagelt stehen und starrte ratlos nach oben. Was sollte das denn darstellen? Einer der Blitze schlug neben ihm im Boden ein. Die Blumen dort zerfielen zu einem Häufchen Asche. Er ging heran und betrachtete die glühende Asche einen Moment. Dann verkohlte ein weiterer Blitz den Boden dort, wo er gerade noch gestanden hatte. Und während er so langsam auf die Idee kam, dass dieses Feuerwerk vielleicht für ihn bestimmt war, rannte er um Leben und Tod in Richtung Festung und kletterte über die Leiter hinein.
Es war eine Holzfestung, sodass sie den Blitzen nichts entgegenzusetzen hatte. Einige der Windpriester, die Ahnung von ihrem Job hatten, stellten sich auf das Dach im fünften Stock und schossen mit Blitzen zurück, trafen jedoch dieses Ding dort oben nicht.
„Wer zum Teufel hat denn den Fluch gesprochen?“, kreischte der Mönch, als er in den Gängen der Tempelanlage auf eine Feuerpriesterin traf. Sie war von ähnlicher Statur wie er, nur etwas größer, hatte gelbrotes Haar und ein gleichfarbiges Gewand.
Zwar war man durchaus gewohnt, dass ab und zu mal etwas brennt, aber nicht alles gleichzeitig. Die Windpriester auf dem Dach waren gefallen wie die Fliegen, aber da sie fliegen konnten, prallten sie nicht am Boden auf. Die gesamte fünfte Etage war demnach eingestürzt und brannte lichterloh, ein paar Wasserschüler gaben ihr bestes, ein paar Regentänze aufzuführen, doch dies funktionierte nicht unter Beschuss.
„Wie, Fluch?“, rief die Feuerpriesterin. „Hast du in Geschichte nicht aufgepasst?“
„Wir werden in Geschichte unterrichtet?“, fragte er.
„Ja, Mayennis Ryu Mifrane Trevor Standarte...“, stöhnte sie.
Hierzu ist zu sagen, dass alle Majoraner unheimlich lange Namen haben, jedoch nicht, weil diese Namen irgendeine Bedeutung haben, sondern nur, weil ihre Eltern so verdammt kreativ und zumeist nicht bei Sinnen sind.
„Ja, was ist das denn, Reya?“, fragte er hektisch. Und damit hätten wir schon einmal die Namen geklärt. Reyas Eltern waren nicht kreativ, sogar der Name war von dem Kind geklaut, das nebenan geboren wurde.
„Das sind Raumschiffe, die schießen mit Waffen auf uns.“
„Brandpfeile?“, fragte er.
„...in etwa...“
Einer der besagten Pfeile schoss gerade durch die Decke und entzündete Ryus Gewand. Nachdem er sich ein wenig am Boden gewälzt und dabei sein Gewand gelöscht, dafür den Boden entzündet hatte, rannten die beiden zusammen ziellos umher und verkrochen sich letztendlich in den unterirdischen Kerkern. Dort war alles leerstehend und da sie beide im Moment nichts ausrichten konnten oder sich zumindest nicht trauten, hielten sie es für nicht unintelligent, sich zu verstecken.



Kapitel II.
Hochzeitsnacht

„Meinst du, sie haben es geschafft?“, fragte Reya ängstlich. Sie hatte sich an ihn geklammert und er freute sich ziemlich darüber.
„Keine Ahnung – ich habe ja immer noch nicht verstanden, worum es geht“, meinte er achselzuckend und kuschelte sich an sie an, da er das ängstliche Klammern wohl falsch interpretiert hatte. Die beiden kannten sich zwar gut, aber nicht so gut. Eine Ohrfeige später begann sie ihm alles zu erklären.
„Raumschiffe sind so was wie Holzschiffe, aber sie können fliegen“, erklärte sie.
„Holzschiffe können auch fliegen. Hat der Abt gesagt. Weißt du noch, als er letzte Woche unter Lügenzauber lag? Da hat er´s verraten“, grinste Ryu.
„Idiot...“
„Der Abt? Wieso?“
„Also, Raumschiffe können fliegen. Es gibt im All Piraten wie auf unseren Meeren, aber die da oben morden und rauben ohne Rücksicht auf die Opfer. Anders als hier. Sie wollen den Tempel ausrauben und uns alle zu Sklaven machen oder töten. Verstanden?“
„Woher kennst du solche Wörter?“, wunderte er sich. „Kommen mir irgendwie bekannt vor, aber die Bedeutung... na, ist ja auch egal.“
„Idiot“, sagte sie.
„Brrr...“, murmelte Ryu. Feuerpriester waren ihm schon immer unsympathisch gewesen. „Reya, sag mal, wollen wir mal oben schauen was los ist?“
„Nein, dabei könnten wir umkommen.“
Er überlegte einen Moment lang, was sie wohl meinen mochte. Das Wort verstand er zwar gut, aber ging er davon aus, dass die Raumschiffe schon wieder fort waren. Achselzuckend erhob er sich vom Boden und verließ dieses dunkle Verlies mit leichtem Schritt. Sie schüttelte erst angsterfüllt den Kopf und lief ihm dann doch nach. Offenbar war es mittlerweile dunkelste Nacht geworden und der Mond pflegte erst früh morgens aufzugehen, sodass nur die brennenden Trümmer die Gegend erhellten. Der gesamte Tempel brannte, aber es waren keine Schreie oder irgendwelche anderen Anzeichen menschlichen oder unmenschlichen Lebens zu bemerken. Die anderen Tempelbewohner hatten sich dazu entschieden, dass sie die Festung noch nie gemocht hatten und waren in alle Himmelsrichtungen fortgerannt. Möglicherweise brannte gerade das letzte bekannte majoranische Bauwerk nieder, aber ihre Leben waren ihnen – klugerweise – wertvoller.
Ryu und Reya, die aus den dunklen Kerkergängen ans Licht des Feuers kamen, standen direkt vor dem brennenden Koloss. All die kunstvolle Einrichtung und die schönen Bilder verbrannten und zerfielen zu Asche.
„Sieht irgendwie schön aus“, meinte Ryu.
„Ich finde, wir sollten trotzdem wegrennen“, sagte sie nachdenklich.
„Nicht so schnell!“, rief eine unbekannte, männliche Stimme. „Gebt mir alles Gold, das ihr habt! Und auch sonst alles von Wert!“
„Wir haben nichts, wir sind nur arme Mönche“, sagte Reya dem kugelrunden Paraniden. Ryu holte eine kleine goldene Kiste hervor und gab sie dem Mann, darauf gespannt, was er wohl damit machen würde.
„Idiot“, zischte Reya.
„Wieso?“, zischte Ryu zurück.
„Ruhe“, rief der Paranide. „Du, mit der Brille, du kannst gehen, dich brauchen wir nicht. Aber die Schöne hier wird eine ausgezeichnete Frau für meinen Sohn abgeben.“
„Okay“, sagte Ryu und wollte gerade gehen, aber Reya widersprach.
„Ich kann ihren Sohn nicht heiraten, ich bin schon fest verheiratet“, widersprach sie.
„Ich sehe keinen Ring?“, fragte der Paranide.
„Äh; also ich bin fest versprochen, verlobt sozusagen“, log sie weiter.
„Mit wem?“, fragte er.
„Mit, äh... mit ihm“, sagte sie und legte Ryus Arm um ihre Schultern. Er grinste und drückte sie an sich.
„Achso – nun, zufälligerweise bin ich Piratenpfaffe“, sagte der Paranide. „Und ganz ohne drumrum erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau. Da will ich nicht so sein, hier sind sicher noch andere schöne Weiber. Die Ringe könnt ihr euch später besorgen.“
Ryu grinste unsicher. Reya war nur unsicher. Der Paranide beglückwünschte sie nochmals und lief dann in die brennenden Trümmer, um ein wenig mehr Goldschmuck zu stehlen. Der Bräutigam war erst noch verwundert, warum er sein Goldkästchen nicht zurückbekommen hatte, doch ging er davon aus, dass man es ihm später wiedergeben würde.
„Hey, ich bin verheiratet“, sagte Ryu stolz. „Dürfen wir uns jetzt küssen?“
„Äh; nein. Komm, wir verschwinden.“
„Wie Bonnie und Clyde?“
„So ähnlich.“
Da ein Raumjäger dicht über ihnen durch die Luft schoss und der Pilot absichtlich durch die Mauer flog, erkannte auch Ryu, dass es keine Schande ist zu fliehen, wenn man damit sein Leben retten kann. Allerdings erkannte er das erst, nachdem Reya es ihm gesagt hatte und er schon auf halbem Wege zum Weststrand war.
„Wo rennen wir hin?“, fragte sie.
„An die Klippen“, sagte er und nahm sie an der Hand, damit sie ihn im dichten Gebüsch nicht verliert.
„Nehmen wir ein Schiff auf eine andere Insel?“, fragte sie.
„Wenn du willst“, lachte er nur. Den brennenden Tempel hatten sie wie alle anderen verlassen, ohne sich weiter darum zu scheren.
Nach einiger Zeit blieben sie an der Klippe zum Weststrand stehen, an einer nicht sonderlich hohen Stelle nahe der Geisterbarke, die bedrohlich in den Wellen quietschte. Fern am Horizont waren Schemen von Wolken zu erkennen, das gleichmäßige Schlagen der Wellen und die schrillen Nachtgesänge der Handwerkskrebse gaben eine grausige Musik. Die Bäume und Büsche wehten synchron im eisigen Wind, der vom riesigen Meer her kam, Sterne funkelten vom Himmel auf sie hinab.
„Wunderschön...“, sagte Ryu beeindruckt.
„Wunderschön?“, kreischte Reya. „Das nennst du wunderschön? Unsere Heimat ist gerade abgebrannt, und es ist saukalt, dunkel, diese verfickten Krebse kreischen rum und du laberst etwas von wunderschön? Sachma, geht´s noch?“
„Gegen die Kälte können wir etwas tun“, sagte er warm lächelnd und nahm sie in den Arm. Diesmal konnte er der Ohrfeige knapp ausweichen. Er hatte Feuerpriester noch nie gemocht. Sie warf ein paar Äste auf einen Haufen und bereitete ihnen ein Lagerfeuer, benutzte dazu jedoch keine Magie, sondern ein Feuerzeug, denn auch sie war in paranormaler Hinsicht nicht unbedingt begabt, und wenn ihre Zauber doch mal etwas entflammten, dann meist sie selbst. Nachdem sie das Feuer gemacht hatte, setzte sie sich und achtete darauf, genau auf der gegenüberliegenden Seite Ryus zu sein.
Der schmollte nur ein wenig und sah in den Horizont.
„Aber es ist doch trotzdem eine schöne Hochzeitsnacht, oder?“, fragte er freundlich.
„Halt´s Maul“, schnauzte sie. Er sah sie traurig an, was sie ignorierte. Irgendwie konnte er auch nachvollziehen, dass sie gerade äußerst gereizt war...

Kapitel III.
Eine kleine Nachtmusik
„Geht´s dir besser, wenn ich auch schlecht gelaunt bin?“, fragte Ryu.
„Ist mir doch egal...“
Er rollte mit den Augen und überlegte sich, wie er sie wohl aufheitern könnte. „Warte einen Moment“, sagte er und rannte fort. Keine Minute später kehrte er mit einem Banjo zurück, das er in einem nahegelegenen Baumhaus versteckt gehalten hatte. Überall hatte er kleine Verstecke und Nischen errichtet, teils aus Langeweile, teils um sich vor Bären zu verstecken.
„Bitte nicht...“, sagte Reya flehend. Er spielte eine kleine Melodie auf dem Banjo. Sie drohte, es anzuzünden, wenn er noch einen einzigen Ton mehr spielt. Er hatte Feuerpriester noch nie gemocht. Die Musik musste er wohl leider aufgeben.
„Also, was machen wir jetzt?“, fragte er. Langsam verging ihm die Lust daran, sie irgendwie aufheitern zu wollen, doch noch gab er nicht auf.
„Bestimmt nicht das, was du denkst...“, zischte sie.
„Was ich denke...?“, wiederholte er langsam und schaute fragend.
„Perversling“, sagte sie und schaute weg. Ohne zu verstehen, was sie ihm damit nun wieder mitteilen wollte, legte er sich ins Gras und sah den Himmel an. Langsam ging der Mond dort am Horizont auf, wo die Sonne zuvor untergegangen war, und ein fahles Licht beschien sie. Lange Zeit blieben sie dort so wortlos liegen und sitzen, bis der Mond die halbe Höhe erreicht hatte. Die Krebse schliefen noch tief und fest.
Plötzlich hörten sie ein lautes, aber kurzes Knarren, das nicht von der Barke stammte. „Piraten?“, fragte Ryu unsicher. Reya nickte. Sie sprach einen kurzen Zauber und das Feuer sammelte sich im Zentrum des Holzhaufens, erlosch dann, sodass die Dunkelheit die beiden verbarg. Zumindest Feuer löschen konnte sie mit Magie. Schade, dass der Tempel dazu eine Nummer zu groß gewesen ist. Schleichende Schritte waren zu hören.
„Flie...“, sagte Ryu, aber Reya hielt ihm den Mund zu. Ein unmissverständliches Zeichen. Die Schritte näherten sich. Ein Schatten tauchte zwischen den Bäumen auf und näherte sich ihnen. Reya schlich etwas zur Seite und zerrte Ryu mit sich.
„Hallo?“, fragte der Unbekannte, der dem Ton nach ein Argone zu sein schien. Blind lief er in ihre Richtung und versuchte, irgendwo weit entfernt jemanden zu erkennen, dessen Stimme er gerade noch gehört hatte. So wanderte er blindlings zur Feuerstelle und wäre beinahe in sie getreten, ohne Ryu und Reya zu bemerken, die daneben kauerten. Hätte er nur einmal nach unten geschaut, hätte er sie im Mondlicht erkennen können.
„Tss... na, mir soll´s wurscht sein, wer hier rumwandert“, flüsterte der Pirat für sich selbst.
„Eben“, sagte Ryu. Reya hätte ihn vermutlich geschlagen, wenn ihr Zeit dazu geblieben wäre. Doch der Argone hatte nervös zu seiner Waffe gegriffen und zielte blind irgendwohin.
„Etwas weiter links...“, sagte Ryu. „Jetzt schießen.“
Der Argone schoss und das Lagerfeuer ging dank seines Lasers wieder an.
„Danke“, sagte Ryu. „Es ist wirklich etwas kühl...“
Der Argone war sichtlich wütend und hätte sie wohl gnadenlos abgeschossen, wenn Reya das Ablenkungsmanöver, zumindest hielt sie es für eines, nicht genutzt hätte, um den Argonen mit dem Feuerzeug anzuzünden. Dem war seine Waffe und das Morden plötzlich herzlich egal und er ließ sein Gewehr fallen, rannte ein wenig ziellos vor den Flammen weg und stolperte schließlich die Klippe hinunter, rollte ab und platschte ins Wasser. Nach dem eher zufälligen Löschen rannte er fort.
„Der arme Kerl...“, flüsterte Ryu für sich.
„Er wollte uns umbringen!“, rief Reya.
„Das hat er bestimmt nicht so gemeint...“
„Idiot...“
Ryu sackte auf dem Boden in sich zusammen und blieb liegen. Diese ewigen Beleidigungen nervten ihn allmählich etwas, vor allem deshalb, weil es immer die gleichen waren. Mehr Kreativität! Aber nun, er hatte Feuerpriester noch nie gemocht...
Reya setzte sich zu ihm ans Feuer und sie schwiegen einen Moment. Sie kam ins Grübeln über die Zukunft, schließlich hatten sie gerade ihre Heimat verloren.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte sie.
„Wahrscheinlich nicht das, was ich denke...“
Sie betrachtete ihn skeptisch, er grinste nur.
„Auf der Insel können wir nicht bleiben, hier ist keiner mehr, aber ich will auch auf keine andere Insel umsiedeln. Es gibt wohl keinen Platz mehr für uns in dieser Welt...“
Ryu zeigte in Richtung des Himmels. Sie sahen hinauf.
„Die Sterne...“, flüsterte sie. „Du willst mit mir zu den Sternen reisen?“
„Nein, da ist eine Sternschnuppe... zu den Sternen reisen? Versteh ich nicht...“
„Gute Idee“, lachte sie. Er verstand allenfalls Bahnhof, das heißt, wenn er gewusst hätte, was ein Bahnhof ist.
„Aber wir haben kein Raumschiff“, fiel ihr auf, womit dieser Traum doch wieder schwand.
„Die Blitzdinger?“
„Ja, die Blitzdinger“, erklärte Reya genervt.
„Haben wir doch“, sagte Ryu und sah weiter gen Himmel. „Die Geisterbarke.“
„Was? Das Schiff ist verflucht! Es fliegt auch garantiert nicht mehr. Ich steige niemals in dieses Wrack!“
Plötzlich hörten sie Schritte; viele Schritte. Und sie kamen näher. Rufe wie „Da vorne sind sie!“ und „Schnappt sie euch!“ erfüllten den Wald.
Ryu stand langsam auf, putzte sich den Staub ab und half Reya auf die Beine. „Ich habe das Gefühl, dass du die Barke früher betrittst, als es dir lieb ist.“
Sie sah ängstlich in Richtung des Waldes, Ryu rannte los und riss sie mit sich. Sie hatten wohl tatsächlich keine andere Wahl aus dieser Falle zu entkommen, denn der entzündete Pirat hatte den Vorfall wohl über Funk gemeldet.
Ryu riss die Seitentür der Barke auf, stieg hinein. Reya folgte und schloss die Tür wieder. Die Barke war offenbar nichts als ein alter, wirklich alter Argon Transporter vom Typ »Rising Sun«, ein Modell, das aus der Mode gekommen war, da es keinem anderen Schiff gegenüber irgendwelche Vorteile aufwies. Das Schiff war nichts anderes als ein rundlicher Klumpen Metall mit Frontscheibe und ein paar Antrieben, die recht wahllos an der Rückseite angebracht waren. Vermutlich hatten die Kämpfe der früheren Zeiten mehr Schuld am Aussehen als die Ingenieure.
„Was machen wir jetzt?“, fragte Ryu nachdenklich.
„Also ich glaube wir wissen nur, was wir nicht machen“, sagte Reya nur und sah sich verzweifelt um. Es gab hier nichts als einen Pilotensessel und die dazugehörige Schalttafel, die Tür in den Lagerraum war verklemmt.
Reya erinnerte sie an den Geschichtsunterricht. Damals hatte man diese Dinger mit Schaltern und solchem Kram bedient. Sie setzte sich auf den gut durchweichten Pilotenstuhl, sodass Wasser in alle Richtungen spritzte, und spielte an den Bedienungsknöpfen herum. Nichts geschah. Die Piraten hatten bereits die Küste besetzt und durchforsteten das Gelände. Zwei waren nahe der Barke, um die Brandwunden zu rächen.
„Warum geht das nicht an?“, heulte sie.
Ryu sah sich um. Ein kleines Knöpfchen in der Ecke blinkte. Er trat dagegen und das Licht ging an, die Systeme heulten auf. Man könnte auch sagen, sie schluchzten oder weinten auf, es klang jedenfalls ziemlich jämmerlich.
„Ich hab´s geschafft!“, kreischte Reya. Sie tippte weiter wild alle Knöpfe an und legte Schalter um, ohne dabei irgendwie ein System zu haben. Ryu sah sich weiter um. Ein paar gedruckte Logbücher lagen in der Ecke, sie waren recht vermodert, mehr konnte er nicht erkennen.

Kapitel IV.
Kurz vor Sonnenaufgang

Durch den Systemstart waren die Piraten auf das Wrack aufmerksam geworden und stürmten darauf zu, schossen auf es. Glücklicherweise richteten ihre Waffen an der Außenhülle nichts aus und sie waren zu blöd, um die Tür zu finden, sodass noch etwas Zeit verblieb, bis sie die Insassen erschießen könnten. Gerade hatten sie die Bazooka aus dem Lager in der Nähe angefordert...
„Wie startet man das?“, heulte Reya. Ryu hatte ihr wortlos zugeschaut.
„Das einzige, an dem du nicht rumgespielt hast, ist das Ding da... dieses... lange... Stock... mit rotem, äh... Dings dran, äh... Rotgrau, da rechts. Mit dem Strich und...“
Reya sah sich verzweifelt nach etwas um, das der Beschreibung entsprach, bis sie den Geschwindigkeitsregler fand und durchdrückte. Wie aus dem nichts ratterte es, das gesamte Gefährt wackelte und die Piraten wichen eingeschüchtert zurück. Dann passierte es – nichts.
„Sind wir gestartet?“, fragte Reya unsicher und versuchte nach draußen zu spähen. Jede Menge Pflanzen hatten sich dort vorne festgesetzt, aber da sie noch immer das Meer dazwischen sah musste sie davon ausgehen, dass sie noch am Boden waren. Reya zog den Schalter zurück und drückte ihn wieder durch. Nichts geschah.
„Was genau machst du da eigentlich?“, wunderte Ryu sich. „Es ist eh kein Esel angespannt, das Ding bewegt sich niemals.“
Diesen Kommentar ignorierend betätigte sie weiter alles, was sich irgendwie betätigen ließ. Währenddessen war der Pirat mit der Bazooka aufgetaucht und nahm sie ins Visier, ohne dass sie etwas davon wussten. Die anderen Piraten entfernten sich klugerweise, einige richteten ihre Fotokameras auf das Wrack.
„Wir sollten Pause machen, hier drinnen sind wir sicher“, meinte Ryu.
Glücklicherweise ließ sie sich nicht davon überzeugen und trat gegen einen Schalter. Niemand der Anwesenden wusste, warum, aber sie startete so die Motoren auf voller Leistung und mit einem lauten Knall, den man noch auf dem Tempelgelände hörte, zischte eine Rakete auf die Geisterbarke zu und die Geisterbarke gen Himmel. Der Pirat hatte gut gezielt und die Rakete schlug im Heck ein, schleuderte die Barke etwas umher. Es war ein Glück, dass sie getroffen hatte, denn sie korrigierte den Kurs des Schiffes, das in annähernd senkrechtem Winkel nach oben startete und bald außer Sichtweite war. Die Piraten hätten sich zwar gerne für die Verbrennungen eines ihrer Kameraden gerächt, doch so wild war die Sache nun auch wieder nicht und sie wandten sich wieder der Plünderung der Kunstgegenstände zu.

Ryu und Reya lagen auf der Rückwand des Cockpits, krallten sich aneinander und bangten um ihr Leben. Die G-Kraft war unglaublich hoch und da die Sicherheitsmaßnahmen dieses Schiffes nicht ausreichten, wäre jede andere Rasse, ausgenommen der Split, vermutlich daran gestorben, doch unsere Majoraner verletzten sich vermutlich stärker dadurch, dass sie sich aneinander krallten.
Ryu öffnete langsam die Augen und sah nach oben. Sie kamen der Wolkendecke schnell näher. Langsam löste sich sein festes Klammern und glich mehr einer Umarmung. Reya sah verwundert auf. Sie starrten in die Höhe, durchschlugen die Wolkendecke in wenigen Sekunden. Das Plankton an der Frontscheibe war mittlerweile fortgeweht und sie drehten sich immer weiter gen Himmel. Das Himmelblau verdunkelte sich und Sterne wurden sichtbar. Die automatischen Bordsysteme starteten und aktualisierten die Sternenkarten, identifizierten die Besatzung und summten leise. Der Lärm des Starts war vorüber und die Antriebe stimmten in das Summen ein, es herrschte ansonsten absolute Stille, nur Summen und leises Atmen...
Letztendlich wich das blau einem tiefen schwarz, magentarote und blaue Nebel waren weit entfernt sichtbar, hunderte Sterne schienen auf sie hinab.
„Wunderschön...“, flüsterte Ryu.
„Wunderschön...“, stimmte Reya zu. Sie vergaß die verlorene Heimat, die verlorene Habe und den Umstand, dass sie ihr Leben nur reinem Glück zu verdanken hatten. Denn dieser Ausblick war... wunderschön. Sie sahen dies zum ersten Mal in ihrem Leben und es war wohl alle Strapazen der vergangenen Nacht wert. Durch das linke Seitenfenster konnten sie die Sonne sehen, die langsam hinter dem Planeten hervortauchte und ein grelles, doch wundervolles Licht auf sie warf.
„Wie auf Wolke Sieben...“, sagte Ryu. Reya sah ihn fragend an, sie hielten sich immer noch in den Armen. Dann fiel ihr auf, dass sie leichter wurde – offenbar ließ die Anziehungskraft nach, nur noch der Antrieb hielt sie an der Hinterwand.
„Warum schwebe ich?“, fragte sie kurz darauf ein wenig hysterisch.
„Keine Ahnung, aber es ist verdammt cool“, lachte Ryu. Sicher verwunderte sie ihre neue Fähigkeit und sie konnten sich das alles kaum erklären, denn auch im Geschichtsunterricht hatten sie nur vage davon erfahren, wie Piloten eigentlich fliegen.
„Sag´ mal, was machen wir hier oben eigentlich?“, fragte Ryu nach einiger Zeit.
„Soweit ich weiß haben die im All auch Häuser. Wir könnten irgendwo hinfliegen und fragen, ob sie uns eine Arbeit anbieten.“
„Arbeiten?“, wunderte sich Ryu. „Wir machen Karriere und werden reich?“
„Weiß nicht ...“, meinte sie nur achselzuckend. Denn genau genommen waren sie beide gleich planlos, weder ihr Wissen noch seine, äh... jedenfalls nützte es ihnen nichts.
Die Aussicht genießend näherten sie sich dem Sektorenzentrum Farfarsouth. Die Antriebe ließen langsam nach, gingen schließlich aus, sie mussten abkühlen, denn sie waren überhitzt worden. Ryu und Reya sahen weiter Arm in Arm hinaus ins All, hatten die Strapazen vergessen und bewunderten die Welt dort oben, wurden langsam müde und schliefen schließlich langsam ein...
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Post by 4of25[FUP] » Wed, 16. Feb 05, 21:42

Hihi, ich wusste du konntest nicht mehr ohne schreiben auskommen...

...wenn mal infiziert ist :D

Klasse!

Schön das es weitergeht.
Kreuzzug der Ratten, Götterdämmerung Teil 1-4, Die unglaublichen Abenteuer des Antihelden Ray Bangs, Die mirakulösen Handelsfahrten des intergalaktischen Kleinkrämers Otto Schmitz-Barmen http://x2p.guennies-helpsites.de/

Guest

Post by Guest » Wed, 16. Feb 05, 21:46

Vielleicht ist dir das ja entgangen - ich habe nie aufgehört zu schreiben. :wink:

*infected*

gsl
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Post by gsl » Thu, 17. Feb 05, 18:45

Klingt sehr vielversprechend!

Ich hab n Deja Vu:
Ungewollte Hochzeiten, schrottreife Raumschiffe, X2-reife NI (natürliche Intelligenz) der Gegner,...

einfach alles drin, was auch Victoria so genial gemacht hat - weiter so!
#include <funnysig>

Guest

Post by Guest » Sat, 19. Feb 05, 15:09

Und weiter geht´s. :D



Part II.
DER MORGEN DER ABREISE

Kapitel I.
Familientradition

Sie hatten einige Zeit lang schlafend in der alten Barke gelegen, bis sie aufwachten, oder besser, bis Reya aufwachte und sich kreischend aus Ryus Umarmung löste. Er war dementsprechend auch aufgewacht, aber das hielt nicht lange, schon Sekunden später schlief er wieder ein.
Reya ließ die Geschehnisse noch mal Revue passieren. Feuer, Hochzeit, Flucht. Etwa so konnte man die letzte Nacht zusammenfassen. Nun, mal abgesehen von der Begleitung war sie relativ gut davongekommen.
Ein nächster Schrei gellte los – sie schwebte. Es war ziemlich schockierend für ein Wesen, das sein Leben lang herumgelaufen war, plötzlich zu schweben. Ryu glitt schlafend durch die Luft, während sie immer noch schockiert umherfuchtelte.
Es verging gut eine Minute, dann fand sie sich mit dem Zustand ab und begann herumzuexperimentieren, wie sie sich nur bewegen konnte. Sich von Gegenständen abzustoßen erwies sich als praktisch, auch mit Bewegungen ihren Körper in eine Richtung zu schleudern zeigte einen gewissen Effekt. So probierte sie einige Minuten lang herum und übte sich ein.
Ganz systematisch hakte sie eine Sache nach der anderen ab, jetzt war die Umgebung dran. Gestern war ihr nicht viel Zeit geblieben, um dieses Ding zu begutachten, und offenbar hatte sie dabei nicht viel verpasst.
Vorne war eine durchsichtige Platte eingesetzt, die Seitenfenster waren ähnlich, nur kleiner. Einige Kontrollarmaturen standen um den durchnässten Pilotensitz herum, kleine Lichtchen blinkten und der Generator im Hinterraum summte.
Jedoch konnte sie nicht nach hinten, die schwere, schief hängende Metalltür ließ sich keinen Millimeter bewegen. In der Schwerelosigkeit versuchte sie, die Füße an den Türrahmen zu drücken und mit den Händen dieses Ungetüm aufzureißen, doch einzig und allein etwas Rost konnte sie ablösen. Rost – davon gab es hier drinnen genug.
Die Wände, der Boden, die Decke, nichts als verrostetes, kaltes Metall. Einrichtung gab es keine, nur in der Ecke lagen ein paar alte Logbücher. Sie hätten an sich auch schweben müssen, doch waren sie durch die Feuchtigkeit festgepappt.
Reya bewegte sich langsam auf die Bücher zu, nahm das oberste zur Hand. Es war nicht allzu durchweicht, anders als die anderen beiden. Das unterste war im blauen Umschlag, jedoch so feucht, dass es beim Öffnen zerriss. Kein einziger Buchstabe war mehr zu erkennen. Das zweite Buch war im gelben Umschlag, man konnte die Seiten noch durchblättern, doch viele klebten zusammen und Schrift war nicht mehr zu erkennen.
Das oberste Buch hingegen war in einem roten Umschlag, man konnte es gut durchblättern und auch die Schrift war leserlich. In goldenen Lettern stand „Das Tagebuch des Captain Jackson“ auf die Vorderseite geschrieben.
Sie schlug es auf.


Dies ist das fünfte Logbuch der Freya, eines stolzen majoranischen Transporters, der sich im Besitz des Captains John Doh Jackson Mifrane befindet.
Nach all den Abenteuern meiner letzten Reisen, die ich sorgfältig in meine anderen Logbücher eingetragen habe, um sie der Nachwelt zu erhalten, beginnt heute eine neue Reise und damit ein neues Buch. An diesem Morgen geschah etwas Schreckliches, ein Großangriff auf unsere Heimat durch unbekannnte Feinde begann. Ich konnte bisweilen nicht herausfinden, durch wen, doch ich weiß, dass es Wichtigeres zu tun gibt als dies zu ergründen.
Einige der majoranischen Mitbürger konnte ich auf meinem Schiff vom Planeten retten, wir sind auf der Flucht, denken nicht an die Umkehr. Wir haben einige Sternenkarten und unser Ziel ist klar – Majorca, ein Planet im System Sternentänzer, irgendwo am Südende der heutigen Sternenkarten. Wir ...



Reya bemerkte Ryus Kopf auf ihrer Schulter. Er war von hinten zu ihr geflogen und las mit im Logbuch.
„Scheint so, als hätte er Majorca nie erreicht. Zumindest nicht mit diesem Schiff“, meinte er. Sie zitterte ein wenig wütend... sehr wütend...
„Ist was?“, wunderte sich Ryu.
Sie klappte das Buch zu und scheuerte es ihm ins Gesicht, sodass er aus der schulterlastigen Position direkt gegen die Wand knallte.
Er war sich nicht ganz sicher, was das bedeuten sollte, aber wenigstens musste er jetzt nicht weiterlesen. Sie nahm das Buch unter den Arm und wollte zum Pilotensitz gehen, aber in der Schwerelosigkeit kam sie kaum voran, so sehr sie sich auch auf die Fortbewegung konzentrierte.
Ryu hingegen flog Schrauben und Drehungen und amüsierte sich dabei sichtlich, er hatte offenbar keine Probleme mit der neuen Umgebung, im Gegenteil. Sie gab ihr Unterfangen schließlich auf, um nicht absolut lächerlich zu wirken.
„Also, was ist unser Plan für die Zukunft?“, fragte sie, um von ihrem peinlichen Auftritt abzulenken. Sie hatte eine sitzende Position eingenommen und schwebte umher.
„Wir gehen nach Majorca, wie mein Vorfahre es wollte. Wenn er es nicht geschafft hat, dann müssen wir es schaffen. Das ist Tradition bei den Mifranes, wenn die Alten versagen, müssen es die Jungen wieder gerade biegen“, meinte Ryu lächelnd.
„Und was machen wir auf Majorca?“, fragte sie weiter.
„Wir – und damit meine ich dich – werden wohl noch ein wenig im Logbuch lesen müssen, um herauszufinden, was er da wollte. Vielleicht war sein Plan dort zu siedeln, vielleicht ist es ein kleines Paradies...“, träumte er.
Sie nickte nur. Die beiden hatten keine Heimat und hier oben nichts verloren, folglich war es gar nicht dumm, sich einen neuen Planeten zu suchen. Und solch ein Fingerzeig in einem alten Logbuch hatte für Reya eine große Bedeutung.
Ryu hingegen hoffte einfach nur auf schönes Wetter und schöne Mädchen...
Natürlich wäre es einfacher gewesen, einfach kehrt zu machen und wieder auf ihrem Heimatplaneten zu landen, doch auf die Idee kamen sie nicht.

Kapitel II.
Fliegertradition

„So, dann ab nach Majorca“, sagte Ryu selbstsicher.
Die beiden Majoraner blickten einen Moment lang aus dem Fenster zu den Sternen, blickten einen weiteren Moment lang nach draußen und starrten sich einen dritten Moment lang an.
„Wie?“, fragte sie.
Das war eine Frage, die sie beide überforderte – wie benutzt man ein Raumschiff eigentlich? Gestern hatte Reya einfach irgendwelche Knöpfe und Schalter betätigt... sie versuchte es noch einmal, aber nichts geschah.
Als sie ein kleines Häkchen umlegte, klappte eine graue Platte mit beschrifteten Hubbeln aus. Zahlen und Buchstaben waren aufgedruckt, die Anordnung entsprach keinem bekannten Alphabet, vielleicht hatte sie ein Idiot zusammengesetzt oder sie waren nach ästhetischen Gesichtspunkten geordnet, wie auch immer.
Reya drückte auf das T.
„Argon Buster erfasst“, hörte man.
„Geister?“, wunderte sich Ryu.
Reya sah sich die Hubbel noch einmal an. Sie drückte auf das C.
„Was ist?“, fragte das Gesicht, das plötzlich an der Frontscheibe erschien.
„Bist du ein Geist?“, fragte Ryu.
„Ähm...“, sagte der Pilot. „Wenn ihr eine Frage habt, stellt sie, ich habe keine Zeit für Spielereien.“
„Wir wollen nach Majorca, wie kommen wir dahin und wie fliegt man ein Raumschiff?“, fragte Reya, bevor Ryu noch etwas von Geistern fragen konnte.
„Majorca? Nie gehört, fragt die Goner. Und lest das gottverdammte Handbuch.“
Damit verschwand das Gesicht wieder spurlos, so schnell wie es gekommen war.
„Handbuch?“, wunderte sich Reya.
„Geister...“, wunderte sich Ryu.
Das Handschuhfach klappte grundlos auf, ein dünnes Heftchen mit der Aufschrift ‚Handbuch’ glitt heraus. Ebenso grundlos leuchtete es heilig hell und Kirchengesang drang aus dem Fach. Reya nahm das Heft zur Hand und schlug es auf, Ryu trat das Fach zu, um die Stimmen zum Verstummen zu bringen.

Lektion 1: Antriebe einschalten
Je nach Schiffstyp lassen sich die Antriebe mit Hilfe des Zündschlüssels oder eines kleinen unauffälligen Schalters irgendwo unter dem Beifahrersitz einschalten.

Reya sah sich skeptisch um und schlug schließlich einfach mit der Faust aufs Armaturenbrett, die Antriebe brummten auf.
Sobald sie die Antriebe eingeschaltet haben, wird es Zeit für Lektion 2.

Lektion 2: Antriebe benutzen
Nachdem sie die Antriebe nun eingeschaltet haben, wollen sie sie gegebenenfalls auch benutzen. In den meisten Schiffen ist ein Schubregler vorhanden, schieben sie diesen nach vorn, bewegt sich das Schiff nach vorn, ziehen sie ihn nach hinten, bewegt sich das Schiff nach hinten. Falls sie keinen Schubregler finden sollten, probieren sie einfach alle Knöpfe aus, bis sie den beschriebenen Effekt bemerken.

Reya erinnerte sich noch daran, wie sie gestern beschleunigt hatte und übersprang die restlichen drei Seiten dieser Lektion.

Lektion 3: Steuern
In den letzten beiden Kapiteln haben sie gelernt, wie sie ihr Schiff nach vorne und hinten bewegen. Falls sie damit zufrieden sind, wünschen wir einen guten Flug. Falls sie jedoch auf die anderen beiden Dimensionen nutzen wollen, bewegen sie ihr Joypad in die entsprechende Richtung. Sollte kein Joypad vorhanden sein, kaufen sie eines (Wählen sie jetzt 555-Joypad4u!) oder nutzen sie die Pfeiltasten. Mit W und Q können sie sich zusätzlich den Magen umdrehen. Blablabla Spam.

Reya flog nach vorn, flog nach hinten, flog nach links, rechts, oben, unten, verdrehte sich den Magen zwei Mal in beide Richtungen und wandte sich dann der nächsten Lektion zu.

Lektion 4: Tastenbelegung
E: Feind anvisieren
T: Nächstbestes Ziel anvisieren
U: Autopilot (Diese Taste sollte nur von erfahrenen Piloten genutzt werden.)
I: Spannen und Informationen erhalten


Herzlichen Glückwunsch, sie sind nun fähig ein Raumschiff zu fliegen. Falls sie weitere Fragen haben, wenden sie sich wieder dem Handbuch zu.

Reya hatte definitiv keine Fragen mehr, sie öffnete das Handschuhfach und ein himmlisches Licht gemischt mit Engelsgesängen drang heraus. Sie schmetterte das Handbuch hinein und schloss das Fach wieder.
„Wir sind jetzt Piloten“, sagte Reya stolz.
„Und wenn du ‚wir’ sagst, meinst du ‚ich’“, schloss Ryu.

Kapitel III.
Kriegertradition

Die Freya glitt sanft röchelnd durch das All. Dieses Schiff machte seinem Namen keine Ehre, der Name Geisterbarke, den sich das Wrack nach vielen Jahren des Herumliegens verdient hatte, passte deutlich besser.
Reya steuerte das Schiff auf eine Station zu, was sie dort machen sollte wusste sie auch nicht, aber hier gab es nichts anderes, das man hätte ansteuern können, zumindest war nichts in Sicht. Da die Barke nicht die schnellste war, hatte sie inzwischen auch gelernt die Navigationskarte zu lesen, Ryu hatte sich nur an der Tür zum Laderaum abgemüht.
Urplötzlich tauchte ein anderes Raumschiff auf, das einer Konservendose nicht unähnlich sah, und feuerte auf sie, die Barke vibrierte und wurde in alle Richtungen zugleich geschleudert, so konnte sie wenigstens weiteren Treffern entgehen. Weiter schossen rote Blitze durch das All, verfehlten meist nur knapp.
„Was ist das?“, fragte Ryu verwirrt.
„Schlagen wir nach“, sagte Reya und öffnete das Handschuhfach. Ein anderes Handbuch lag darin, Gesang und Licht waren gleich, sie nahm es und trat die Klappe wieder zu.

Der Kampf
In ihrem Raumschiff sind weder Waffensysteme noch Schilde installiert. Lesen sie dieses Handbuch wieder, wenn sie Waffen oder Schilde installiert haben.

Mehr war nicht zu finden, sie legte das Handbuch zurück und steuerte die nächste Station an, drückte C. Blitze schossen umher.
„Wir werden geblitzt!“, rief Reya.
„Langsamer fliegen“, meinte der Stationsbesitzer.
Reya zuckte mit den Schultern und stoppte die Antriebe. Es wurde nicht besser, sie beschleunigte wieder.
„Die schießen auf uns!“, rief Ryu.
Der Stationsbesitzer war erst geschockt, sah dann auf sein Radar.
„Das ist eine Kampfdrohne“, sagte er wie benommen. Dann lachte er laut los und schloss den Kommunikationskanal.
„Kampfdrohne...“, wiederholte Reya. „Ein Krieger also!“
Sie riss das Ruder herum, drückte auf E, der Feind war anvisiert. Kampfdrohne und Geisterbarke schossen aufeinander zu, bis die Drohne abdrehte.
„Angsthase!“, rief Reya zornig, während Ryu noch immer nicht ganz verstand, was hier eigentlich geschah, und verwirrt nach draußen blickte.
Reya drehte wiederum ab, um gegen die Drohne zu fliegen, Ryu wurde von den Manövern allmählich schlecht. Wieder flogen beide Raumschiffe, wenn man denn eines der Objekte so nennen wollte, aufeinander zu, Blitze zuckten, trafen aber nicht, wieder drehte die Drohne ab, wieder folgte Reya, Ryu hielt sich den Magen und lag in einer Ecke.
Reya drückte reflexartig auf Strg, doch nichts geschah.
„Was genau machst du da?“, fragte Ryu.
„Ich werde den Angreifer rammen“, rief Reya kampfeslustig, so wie Feuerpriester nun einmal waren.
„Halt mal bitte an“, sagte Ryu. Reya sah ihn verwirrt an, tat dann aber, was er wollte.
Ryu riss eine Metallstange von der Wand ab, die offenbar keinen tieferen Sinn hatte. Er ging mit ihr an die Tür nach draußen und öffnete sie.
Draußen kreiste immer noch die freche Kampfdrohne umher, die wild geschossen hatte, doch nun aufhörte und sich nur langsam näherte, die KI sah erstaunt, wie Ryu aus der Tür lehnte und mit einer Metallstange drohte.
Die Kampfdrohne kam näher, aber nicht bis in Reichweite der Stange, und scannte immer wieder verwirrt, was hier geschah.
Ryu wurde zornig, diese Drohne da war an seinen Bauchschmerzen schuld.
Er legte die Stange auf den Boden, sodass sie aus dem Schiff herausragte, und balancierte über sie hinweg bis hin zur Drohne. Dort angekommen holte er aus und schlug mit der Faust gegen das Metallteil, das eingeschüchtert abdrehte und floh.
Ryu balancierte zurück, zog die Stange wieder ein und schloss die Tür.
„So macht man das...“, sagte er stolz. Reya war ein wenig überrascht, steuerte dann aber einfach die nächste Station an. Die beiden hatten keine Ahnung von Physik, dementsprechend war ihnen auch trotz offener Seitentür nichts passiert, im Gegenteil, es war ein wenig frische Luft aus dem Vakuum hereingeweht.

Kapitel IV.
Gonertradition

Per U-Taste war die Geisterbarke an der Weizenhütte angedockt, die Station war nur geringfügig stärker beschädigt als zuvor, die Geisterbarke hatte durch die neuen Dellen gleich ein viel besseres Aussehen bekommen.
Reya rammte einen Buster aus dem Andockbereich und landete dann dort, der Buster verschwand irgendwo hinter der Trennwand mit den Pfeilen darauf.
Ryu öffnete die Tür und lehnte hinaus, sah sich skeptisch um.
„Was genau sollen wir hier machen?“, fragte er.
„Wir suchen einen Gona, der Mann vorhin meinte, die wissen, wie man nach Majorca kommt“, erinnerte sich Reya, beide sprangen aus der Barke und gingen hinter die Trennwand, dort durch eine kleine Tür ins Stationsinnere hinein. Ihr Schiff mussten sie nicht abschließen – niemand würde es stehlen.
„Was genau ist eigentlich ein Bona?“, fragte Ryu, während die beiden durch einen Korridor immer weiter in Richtung der Pfeile marschierten, an denen ‚Auskunft’ stand.
„Keine Ahnung, habe ich noch nie zuvor gehört... einer Dona halt“, meinte sie achselzuckend.
„Hm, Doner... die müssen ziemlich schlau sein, wenn sie wissen, wo Majorca ist“, schloss Ryu.
Die beiden erreichten endlich die Auskunft, ein hünenhafter Argone saß hinter dem Rundtisch und begrüßte sie freundlich.
„Hallo“, sagte Ryu. „Wir suchen einen Döner.“
Der Riese nickte, wollte zu sprechen anfangen und sah sie dann verwirrt an. Abgesehen von der verlangten Auskunft fiel ihm auf, dass seine Gegenüber im Stehen so groß waren wie er im Sitzen.
„Bitte was noch mal?“, fragte er.
„Einen... Dingsda...“, sagte Ryu und dachte angestrengt nach.
„Irgendwas mit D oder G... Ga... Gi... Go... einen Gomer!“, sagte Reya.
„Ihr meint wahrscheinlich Goner“, folgerte der Argone. „Nun, hier leben nicht viele, die fliegen meistens irgendwo im Universum herum. Aber in der Wartungshalle ist ein Mechaniker, der war mal Goner... und wer seid ihr?“
„Wir sind Mönche“, sagte Reya.
Das mussten also auch Goner sein, dachte sich der Hüne, merkwürdig, dass sie keine normale Gonerkleidung trugen, vielleicht war das die neueste Mode.
„In dem Fall werde ich euch auch noch eine kleine Schiffsreparatur spendieren“, sagte der Mann. „Mein Name ist Dænner, vielleicht erwähnt ihr das mal irgendwo... denkt dran, Dænner, mit zwei N!“
Jener Dænner war Laienmitglied der Goner, und einem anderen Goner zu helfen bedeutete immer auch eine Rangsteigerung – so uneigennützig war sein Vorhaben also nicht, dachte er jedenfalls.

Die Geisterbarke war über eine andere Andockschleuse in die Wartungshalle gebracht worden, den Buster, der hier vorher stand, hatte man einfach hinausgeworfen. Der Pilot war ziemlich wütend, man hatte ihn vorhin schon gerammt und im All wurde er als Geist beschimpft, jetzt durfte er auch noch seinen Flieger aus einem Asteroidenfeld bergen, in dem er später strandete.
Nun saß die Geisterbarke auf der Hebebühne dieser Miniwerft, in der tatsächlich auch nur ein Schiff Platz hatte, am Rande des Raumes lagen Werkzeuge und Baupläne auf Tischen herum, irgendwo am in der Ecke war ein kleines Büro mit Trennwänden eingerichtet worden.
Während Ryu alle möglichen Sachen begrabbelte, war Reya damit beschäftigt, ihn davon abzuhalten. Dænner sah sich schockiert die Freya an – mit Reparatur hatte er eigentlich höchstens eine neue Lackierung gemeint, hier war deutlich mehr nötig...
„Zwanzigtausend Credits“, sagte der rundliche Mechaniker.
„Bitte was ist?“, rief Dænner. „Nein, also... das kann ich mir nicht leisten. Sehen sie sich mal das Schiff an, bestenfalls ein Quadratmeter Oberfläche, da geht man einmal mit dem Schwamm drüber und fertig.“
„Zwanzigtausend Credits sind schon ein Freundschaftspreis, das Ding hatte nicht einmal einen Schwerkraftgenerator.“
„Nein, dann lassen sie das Schiff so, ich kann mir das nicht leisten“, sagte Dænner missmutig. Zu gern hätte er Gonern einen Gefallen getan, aber nicht für den Preis.
Er und der Mechaniker sahen sich das alte verrostete Wrack an, das sich kaum oben auf der Hebebühne hielt. Der Mechaniker hüstelte sich.
„Es ist schon repariert.“
„Was?!“
„Und das Geld ist auch schon abgebucht. Adieu“, lachte der Dicke und ging hinüber in sein Büro, Dænner blieb zitternd stehen. Zwanzigtausend Credits für nichts...
Reya rannte dem Goner nach, kam in sein Büro, um über Majorca zu sprechen. Ryu fand derweil heraus, wie man den Schweißbrenner einschaltet. Er fuchtelte lachend mit dem Ding herum, bis Dænner es ihm wütend aus der Hand riss und weg warf.
„Du, Goner, hör zu“, rief Dænner wütend, er machte diesen Knilch von 1,60 für seinen Geldverlust verantwortlich, wenn die Goner ihn für das Geld nicht bis zum Abt befördern würden...!
„Ich bin kein Goner“, sagte Ryu. „Ich bin Majoraner.“
„Ein Gewürzpriester...“, stammelte Dænner. „Ein gottverdammter Gewürzpriester...“
Zitternd blieb er stehen, sein Gesicht wurde rot, er schien äußerst verspannt zu sein. Ryu betrachtete ihn überrascht, warum war er nur so wütend?
Ein helles Feuer lenkte ihn von dieser Frage ab... der Schweißbrenner...
Reya kam wieder aus dem Büro, sah die brennenden Baupläne und den beinahe explodierenden Dænner.
„Schnell, löschen!“, schrie sie, ohne zu wissen, ob sie vom Feuer oder vom Zornigen sprach.
Ryu sah sich hysterisch um, griff sich einen Eimer mit stinkender Flüssigkeit und warf ihn in den Brandherd, um ihn zu löschen, Stichflammen schossen in alle Richtungen, die Aufschrift ‚Benzin’ verglühte mitsamt ihres Eimers, die halbe Halle brannte, Dænner blieb einfach nur schockiert stehen.
„Weg hier!“, rief Reya und rannte zur Hebebühne, kletterte hoch, Ryu kam kurz nach ihr an Bord, blieb in der Tür stehen. Er kam noch einmal kurz heraus und schrie „Wir werden dich mal irgendwo erwähnen, Dænner – mit einem N!“. Dann klappte er die Tür zu und die Geisterbarke hob ab.
Letztes Mal hatte sich die Schleuse automatisch geöffnet, also steuerte Reya einfach auf sie zu. Diesmal ging sie nicht automatisch auf, sondern wurde durchbrochen, ein Notverschluss verhinderte Schlimmeres, doch die beiden waren entkommen.
Dænner stand wie gelähmt da und starrte ihnen hinterher. Durch die kurzzeitig offene Schleuse war ein kalter Windhauch hineingekommen, hatte die Umgebung gelöscht. Wind aus dem Universum, dachte Dænner, er ging davon aus, diesen Tag nicht mehr zu überleben, zu viel Krankes war innerhalb von fünf Minuten geschehen.
Der Dicke kam aus seinem Büro, sah sich um. Die Hebebühne stand schief, die Baupläne waren allesamt verbrannt, die Tische standen kaum noch, Benzinreste klebten überall und könnten sich jeden Moment wieder entzünden, rein theoretisch müssten sie ja immer noch brennen, ein Schweißbrenner rollte langsam in Richtung der Gasleitung.
„Das wird teuer“, sagte der Mechaniker kopfschüttelnd.
Dænner drehte sich zu ihm um, wollte etwas sagen, fiel dann einfach bewusstlos um.

„Der Mechaniker sagte, ich solle zweimal durchs Nordtor fliegen, da, im Sektor Hafen der Ruhe, in der Handelsstation, sei sein Freund Jack Comedia, der wisse, wo wir Majorca finden“, sagte Reya und nahm Kurs aufs Nordtor. Die Reparatur hatte keine nennenswerten Effekte mit sich gebracht, nur Schwerkraft gab es jetzt.
„Wir müssen zwischenlanden“, sagte Ryu. „Hunger.“

gsl
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Post by gsl » Sat, 19. Feb 05, 19:58

Hat Dænner mit 2 N etwa auch keine Ahnung von Physik?

Und bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gekippt... :roll: :lol:
#include <funnysig>

Guest

Post by Guest » Sat, 19. Feb 05, 20:06

:D

Aper.Leider.Ippd.Es.Ein.Proplem,.meine.Dasdadur.isd.defekd,.also.kann.ich.vorersd.nichd.weiderschreipen.... :cry:
Mid.Pildschirmdasdadur.komme.ich.kaum.klar,.da.prauche.ich.Ewickkeiden.für.jedes.Word...

Merke:.Reinick.eure.Dasdadur.nichd.mid.Wasser,.ohne.sie.nachher.pesser.apzudrocknen.... :wink:

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Post by 4of25[FUP] » Sun, 20. Feb 05, 17:12

Mayor Dennis wrote::D

Aper.Leider.Ippd.Es.Ein.Proplem,.meine.Dasdadur.isd.defekd,.also.kann.ich.vorersd.nichd.weiderschreipen.... :cry:
Mid.Pildschirmdasdadur.komme.ich.kaum.klar,.da.prauche.ich.Ewickkeiden.für.jedes.Word...

Merke:.Reinick.eure.Dasdadur.nichd.mid.Wasser,.ohne.sie.nachher.pesser.apzudrocknen.... :wink:
Oder seid klever, und hebt die Tastaturen von den alten Rechenern auf...

...hat ich auch mal, aber ich hatte ja noch Reserven... :wink:
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Post by Guest » Mon, 21. Feb 05, 16:10

4of25 wrote:Oder seid klever, und hebt die Tastaturen von den alten Rechenern auf...

...hat ich auch mal, aber ich hatte ja noch Reserven... :wink:
Dazu braucht man einen alten Rechner. ;)
Acht Euro haben mir eine neue beschert.

gsl
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Post by gsl » Mon, 21. Feb 05, 16:51

Mayor Dennis wrote:Acht Euro haben mir eine neue beschert.
Jaa, weiter geht's!

*mehrmehrmehr* :roll:

Schnell! :lol: :roll:
#include <funnysig>

Guest

Post by Guest » Mon, 14. Mar 05, 14:15

gsl wrote:Schnell!
Lang lang ist´s her... sorry, schneller ging´s nicht, aber jetzt sind Ferien, also habe ich etwas Zeit. :wink:


Part III.
ALLTÄGLICHE LEBENSGEFAHREN
Kapitel I.
Sprungtore und ihre unausweichliche Nebenwirkung

Die Freya pötterte dröhnend durchs All, Reya steuerte sie auf das nördliche Sprungtor zu, wie jener Mechaniker es ihr geraten hatte. Er selbst hatte Dænner mittlerweile ein Vermögen vom Konto abgezogen und war damit nun auf dem Weg nach Vasharra, um einen Supermarkt zu eröffnen.
„Und warum sollen wir durch den Blechring durchfliegen? Wir könnten genauso gut um ihn herum fliegen, das verstehe ich nicht...“, meckerte Ryu.
„Wahrscheinlich ist das wie im alten Tempel, man geht durch das Tor und klettert nicht über die Mauer“, sagte Reya, nicht wissend, dass Ryu generell und immer, wenn er gerade Zeit hatte, über diese Mauer geklettert war.
Langsam flog, oder besser, kroch die Barke auf den Ring zu, gleich würde sie die unsichtbare Wand erreichen.
„Flieg am besten irgendwohin, wo es etwas zu essen gibt“, sagte Ryu hoffnungsvoll, sein Magen knurrte nicht, aber er machte sich auf jeden Fall bemerkbar.
Die Geisterbarke berührte die Wand aus Nichts im Sprungtor, grünes Licht breitete sich in der Fläche aus, die Barke tauchte hinter diese scheinbare Flüssigkeit und schoss dann mit unglaublicher Geschwindigkeit geradeaus, die Sterne waren wie Striche, grüne Striche, die sich immerzu zu drehen schienen, die Barke schoss in alle Richtungen zugleich, rammte den Rand des Tunnels und ballerte wie ein Pingpongball hinter dem Ereignishorizont herum.
Rückwärts traf sie am gegenüberliegenden Sprungtor auf, sie wurden hinausgeschleudert, kaum hatten sie den Tunnel verlassen, waren sie wieder auf normaler Geschwindigkeit, vom Sprungtunnel oder den Rissen im Nichts war nichts mehr zu sehen, überhaupt schien dieses Sprungtor wieder nur wie ein Ring aus Altmetall.
Wieder machte sich Ryus Magen bemerkbar, diesmal nicht, weil er Hunger hatte, im Gegenteil. Das göttliche Handschuhfach klappte unter Lobeshymnen auf, strahlendes Licht erfüllte das Schiff, zwei Kotztüten lagen in der Klappe.
Unbeschreibliches geschah, doch zumindest hatten sie den nächsten Sektor erreicht.
Nach kurzer Zeit hatten sie sich weitestgehend erholt, die Freya steuerte irgendwo in den Sektor hinein, das Sprungtor ließen sie hinter sich.
„Was war das?“, wunderte sich Ryu. „Wo kam der Tunnel her, wo sind die Häuser auf der anderen Seite des Tores, warum sieht plötzlich alles anders aus, was ist das da vorne, warum...“
Reya hielt ihm den Mund zu. Er fragte weiter, aber zumindest konnte man ihn jetzt kaum noch hören.
„Ich glaube, das war Magie“, schätzte Reya. „Du weißt schon, Teleportmagie ist mit Windmagie eng verwandt, du müsstest dich damit auskennen.“
Augenblicklich verstummte Ryu, sie konnte ihre Hand zurücknehmen.
„Du meinst, da sitzen Windpriester in den Ringen drin?“, fragte er.
„Vielleicht sind die Tore auch einfach nur magisch geladen, irgendein Windpriester hat sie vielleicht einst bauen lassen, um Wege abzukürzen, und hat sie dann mit Teleportmagie belegt“, spekulierte Reya. Damit hatte sie erraten, woher die Sprungtore stammten und wie sie wirklich funktionieren. Forscher aller Rassen würden sich darüber jedoch weiterhin noch einige Jahrtausende lang ihre Köpfe zermatern.
„Jetzt müssen wir aber irgendwo hinfliegen, wo es etwas zu Essen gibt“, beschloss Ryu, Reya setzte spontan Kurs auf die Handelsstation argonischen Typs in diesem Sektor, die vom Bordsystem fälschlicherweise als Cahoona-Presse identifiziert wurde, weit war es nicht mehr, dennoch hatten sie noch ein Stückchen zu fliegen.
„Und was machen wir in der Zwischenzeit?“, fragte Ryu gelangweilt.
„Wir können ja noch ein bisschen im Logbuch lesen...“, schlug Reya vor.
„Ich fühle mich plötzlich so müde...“
„Brr“, brrte Reya und ging allein zum Logbuch hinüber, schlug es auf. Ryu machte es sich derweil im Pilotensessel bequem, legte die Beine hoch und döste vor sich hin.

Freya, fünftes Logbuch, zweiter Eintrag
Wir haben heute morgen den Sektor Hafen der Ruhe erreicht. Unser Weg ist nicht mehr weit, schon bald werden wir uns auf Majorca niederlassen können.

Reya blickte erstaunt auf, Hafen der Ruhe befand sich von ihrer Position aus hinter dem Nordtor. Diese Raumreise würde vermutlich kürzer werden als erwartet.
Unser Proviant geht langsam zur Neige, wir hätten nicht dermaßen unser Überleben feiern sollen. Kurzgefasst haben wir Rationen für zwei Wochen verfressen, sodass jeder nur noch zwei Rationen pro Tag essen darf, einigen aus der Crew fällt das besonders schwer, weil sie hier oben keine andere Beschäftigung haben. Dennoch gehe ich davon aus, dass wir ohne Probleme Majorca erreichen.

Freya, fünftes Logbuch, dritter Eintrag
Wir haben wieder gefeiert... zumindest ist jetzt Platz im Lagerraum.

„Reya... ich glaube, wir haben ein Problem“, bemerkte Ryu.
„Dann lös´ es halt, ich bin gerade beschäftigt“, murrte sie.
„Es ist aber ein großes Problem“, fügte er hinzu.
„Und du bist ein großer Junge, also kümmer´ dich drum...“, meckerte sie und las weiter.
Ryu sah vom Pilotensessel zu ihr hinüber, sie ignorierte ihn. Er dachte einen Moment lang angestrengt nach, zuckte dann mit den Schultern und lehnte sich wieder zurück.
Natürlich haben wir uns die Frage gestellt, was wir denn nun auf Majorca tun werden. Einige meinten, wir sollten einen Tempel errichten, um unseren Göttern zu huldigen, da die Anlagen auf Majoran ja bekanntlich zerstört worden sind und wir es den Göttern schulden, sie ließen uns schließlich überleben. Andere schlugen vor, ein Casino zu eröffnen. Ich tendiere zu Letzterem, denn...

Kaum war sie an dieser Stelle angelangt, fuhr eine herbe Erschütterung durch das Schiff und das Logbuch fetzte Richtung Front, schepperte gegen Ryus Schädel, gefolgt von Reya, die ihm ebenfalls nicht ausweichen konnte.
„Im Namen des argonischen Präsidenten und Senators, stellen sie das Rammen ein oder wir bedauern, Gegenmaßnahmen ergreifen zu müssen“, hallte eine Geisterstimme.
„Ich sagte doch Problem“, verteidigte sich Ryu, als Reya ihn dafür anschreien wollte.
Sie hatten die Handelspresse Cahoonastation erreicht.

Kapitel II.
Restaurants und ihr ausweichlicher Kostenfaktor

Im Hangar waren alle in Alarmbereitschaft, die Freya hatte die Schleuse passiert. Dummerweise hatten sie zuvor nicht um Landeerlaubnis gefragt, sodass jetzt ein Loch an der Stelle prangte, an der ursprünglich ein Druckausgleich stattgefunden hatte.
Nachdem Reya ein störendes Schiff versehentlich aus dem Weg gerammt hatte, dockte sie an. Der Busterpilot hätte sie persönlich abgeschossen, doch kümmerte er sich sinnigerweise erst einmal darum, sein Lebenserhaltungssystem zu reparieren.
Ryu und Reya stiegen aus der Barke aus und gingen ins Innere der Station.
„Wo findet man im Weltraum eigentlich etwas zu essen?“, wunderte sich Ryu. „Keine Bäume, keine Pflanzen, nicht mal nach Wurzeln kann man graben...“
„Vielleicht bringen sie das Essen von den Planeten hier hoch?“, vermutete sie.
„Und warum bauen die dann hier oben, wenn es eh nichts zu holen gibt?“
Einige Passanten, die dies gehört hatten, fielen in eine arge Existenzkrise, Psychologen feierten Hochkonjunktur, die Schlagzeile des nächsten Tages lautete „Wir sind nutzlos!“.
Die beiden Majoraner waren tiefer in die Station vorgedrungen und gingen immer der Nase nach, Ryu hatte Nahrung erschnüffelt. Mittlerweile hatten sie die Einkaufsstraße erreicht und sahen sich nach einem geeigneten Restaurant um.
Ryu sah ab und zu skeptisch nach hintern, einige schwerbewaffnete Sondereinheiten sperrten aus irgendeinem Grund das Gelände hinter ihnen ab und jedes Mal, wenn er sich nach ihnen umsah, schreckten sie auf und versuchten sich schnell irgendwo zu verstecken. Nach einiger Zeit entwickelte sich ein Spiel daraus, an dem beide Parteien sichtlich ihren Spaß hatten.
„Gehen wir da rein?“, fragte Reya und blieb abrupt stehen.
„Hmm... sieht nett aus und riecht... interessant“, sagte er und sie betraten das Geschäft.
Die Umgebung auf einer Station war für die beiden denkbar unbekannt und sie hatten keine Ahnung, was sich eigentlich um sie herum befand und was man damit anstellen konnte, dementsprechend wurde Ryu schräg angesehen, als er mehrfach gegen eine Glasscheibe rannte.
Schließlich hatten sie es dann doch geschafft, sich bis zur Theke vorzukämpfen. Sehr verwunderlich war, warum all diese Wesen hier in einer Reihe vor dem Tresen standen, die Majoraner gingen einfach nach vorn bis zur Dame mit den hässlichen gestreiften Klamotten und der tragisch lächerlichen Mütze mit dem Aufschrift „Pizza4U“.
„Hallo“, sagte sie, während sie ein wenig Geld einkassierte und ihr Kollege ein paar Pizzastücke verteilte. „Stellen sie sich bitte hinten an.“
Ryu und Reya blickten ihr verwirrt entgegen und gingen schließlich beide einen Schritt zurück, während sie auf eine Erklärung warteten.
„Bitte stellen sie sich ans Ende der Schlange“, sagte die Frau.
Reya kreischte und kletterte an Ryu hinauf, der ebenfalls recht hysterisch wurde und sich umsah, bereit, wegzurennen. Sie erwarteten eine richtige Schlange, wie es sich für ein billiges Wortspiel gehört.
„Warum so aufgeregt? Ich meine, stellen sie sich ganz hinten hinter den Leuten an...“, sagte sie ein wenig genervt, ihr Verkäufergrinsen verzog sich.
„Eigentlich wollen wir nur was essen“, sagte Ryu, er trug Reya immer noch in seinen Armen, sie betrachtete weiterhin angsterfüllt den Fußboden.
„Dann stellen sie sich hinten an“, wiederholte die Fremde.
Ryu wurde es langsam zu bunt, sie verstand wohl nicht ganz, vermutlich war sie irgendein Einsiedler, der keine Ahnung von der Welt hier draußen hatte.
Er ließ Reya zu Boden gleiten und kletterte dann über die Theke, griff sich ein Stück Pizza aus der Pfanne und beroch es skeptisch, nachdem er sich von den verbrannten Fingern erholt hatte.
„Ähm, sie können... doch nicht...“, stammelte die Verkäuferin.
„Wieso, ist das giftig?“, fragte er.
„Nein, es schmeckt wirklich gut, aber... also...“
Er biss herzhaft zu und kaute. Er grinste.
„Komm rüber, Reya, das ist super!“, rief er mampfend und einige Krümel fanden ihren Weg nach draußen. Reya kletterte ebenfalls über die Theke, nahm sich ebenfalls ein Stück.
„Boah, ist das Zeug fettig...“, sagte sie nachdenklich.
„Beiß rein, es schmeckt.“
Und sie ließen es sich schmecken. Die Wartenden in der Schlange sahen nur mit offenen Mündern zu ihnen, der Verkäufer ging schockiert ein paar Schritte zurück und die Einsiedlerin blieb einfach wie erstarrt stehen.
Sie mampften und mampften, ihr Glück, dass man Fastfood ohnehin mit den Händen isst, denn sie hatten noch nie etwas von Besteck gehört.
„Sicherheitsdienst?“, fragte die Verkäuferin verwirrt, nachdem sie mit ihrem Handy die Auskunft angerufen hatte.
Wenige Sekunden später stand das Sondereinsatzkommando in der Tür und blockierte mit Hilfe von gelbem Klebeband die nähere Umgebung. Passanten, die im Weg waren, wurden ebenfalls festgeklebt.
„Habt ihr auch Hunger?“, fragte Ryu und **** zu ihnen hinüber.
Die drei vorderen Polizisten luden ihre Gewehre und gingen langsam vorwärts, die anderen versteckten sich hinter der Glaswand, bereit zum Stürmen. Die anderen Kunden im Geschäft schreckten teilweise zurück, die Paraniden unter ihnen schüttelten sich und sprachen ein paar Flüche aus.
„Legen sie ihre Waffe flach auf den Boden“, forderte ein Polizist sie auf.
„Waffe?“, fragte Ryu und biss kraftvoll zu. „Wir haben keine.“
Einer der Polizisten schlich langsam nach vorn und drückte ihm sein Gewehr in die Hand, ein anderer bewaffnete Reya.
„Legen sie ihre Waffe flach auf den Boden“, forderte der Polizist sie erneut auf.
„Das Ding hier?“, fragte Ryu und streckte es in Richtung der Sicherheitskräfte.
„Alarm!“, schrie der Gruppenführer und alle drei warfen sich auf den Boden, die Paraniden hatten sich mittlerweile dazu entschlossen, beim Plündern hinter der Theke zu helfen.
„Wie, Alarm? Was wollt ihr überhaupt?“, wunderte sich Reya.
Langsam robbten die Sicherheitskräfte hinaus, die draußen rannten bereits weg.
Ryu und Reya aßen eine weitere Pizza.
Die Sicherheitskräfte robbten immer noch.
Nach der nächsten Pizza waren sie draußen und rannten weg.
„Komische Eingeborene...“, meinte Reya.
„Ich bin satt“, sagte Ryu glücklich, trotz all der verwirrenden Umstände. Die beiden klemmten sich noch kurz unter den Getränkeautomaten und ließen sich voll laufen, dann verabschiedeten sie sich und verließen den Laden.
Mit den Waffen, die die beiden als Wanderstöcke identifiziert hatten und sie dementsprechend nutzten, verließen sie die Station wieder und nahmen Kurs aufs Nordtor. Es muss nicht weiter erwähnt werden, dass sie dabei einen frisch instand gesetzten Buster rammten.

Kapitel III.
Das Kriminalkommissariat und nichts über Weichen

Auf der Handelsstation gab es jede Menge neue Nachrichten, das BBS lief über, von Sektor 21 war die Rede und dass sie als nächstes den Pizzavorrat in der Kristallfabrik wegfressen wollten.
Aufgrund der neuen Bedrohung wurde das Kriminalkommissariat für Sonderfälle, subjekte Substantive und Selbstmordmissionen benachrichtigt. Die neuen Akten liefen gerade beim Vorsitzenden ein.
„Fünf Millionen Credits Schaden angerichtet, mehrfach den selben Buster beschädigt, mehrere Löcher in Stationen, die vorher nicht da waren, parken im Raucherbereich und unsachgemäße Verwendung von Sprungtoren und anderer Magie...“, las der Chef vor.
„Außerdem haben sie zehn Pizzas vernichtet und bewaffnet eine Handelsstation überfallen, Chef“, fügte einer seiner Leute hinzu.
Der Chef dachte ein wenig nach, was sollte er nur tun? Bisher waren ihm zwei Dinge bewusst, erstens, er befand sich auf der Station, die kürzlich überfallen worden war, zweitens, er war der Busterpilot, und drittens, er hatte keinen ordentlichen Namen.
Natürlich hatte er einen Namen, aber niemand kennt ihn, auch der Autor nicht, und überhaupt nennen ihn alle nur Chef, hauptsächlich, weil er sich nur dort herumtreibt, wo er der Chef ist. Vermutlich war sein richtiger Name unaussprechlich oder er hatte ihn selbst im Laufe der Zeit vergessen.
Der Chef war wütend und der Buster bald einsatzbereit... er würde diese verdammte Barke verfolgen, abschießen und das Kopfgeld kassieren, das er auf sie ausgesetzt hatte.
Dann geschah eine Weile lang gar nicht, mal abgesehen davon, dass Ryu und Reya sich als Philosophen versuchten und darüber diskutierten, wie man die eigene Existenz beweisen kann. Nach fünf Minuten waren sie fertig.
Leider war der Weg zum Sprungtor noch ziemlich weit, also bewiesen sie, dass Zeit relativ ist, aber es half nicht, die Uhr schien noch langsamer zu laufen.
Gelangweilt saßen die beiden auf dem Boden und blickten hinaus ins Universum. Anfangs war das ja alles noch ganz schön gewesen, aber mittlerweile entpuppte sich die Sache als schwarze Scheibe mit weißen Punkten, der Rost an den Wänden wurde immer interessanter.
„E ist mc², oder?“, fragte Reya.
„Ja...“, sagte Ryu gelangweilt. Sie hätte niemals herausfinden dürfen, dass das Schiff über einen Eintrag über höhere Mathematik in der Datenbank verfügt. Seitdem bewies sie Stück für Stück jede einzelne Regel und er durfte zuhören...
„Hast du nicht langsam genug davon?“, fragte er.
„Was sollen wir denn sonst machen?“, entgegnete sie.
„Kuscheln?“
Sie sagte nichts dazu...
„Achtung, Rakete im Anflug!“, hallte eine Geisterstimme durch das Schiff.
„Okay“, sagte Ryu.
Die Rakete schlug ein. Jetzt fand er es nicht mehr okay.
Reya sprang auf und ging an die Kontrollen, flog eine enge Wende im Radius einiger Kilometer und hielt dann auf das angreifende Schiff zu: Ein Buster.
„Ergebt euch!“, rief der Chef per Funk.
„Die Idee ist gut“, stimmte Ryu zu.
„Wir werden kämpfen!“, rief Reya. Sie schien fest entschlossen. Schon wieder, als hätte sie die Sache mit der Kampfdrohne bereits vergessen.
Der Chef schoss eine Lasersalve ab, verfehlte die Barke nur knapp, Reya hielt direkt auf ihn zu und wollte rammen, er konnte gerade eben ausweichen.
Dieser Vorgang wiederholte sich zwanzig mal, ohne dass irgendwer traf, dann gingen die Kontrahenten dazu über, sich im Kreis zu drehen, aber auch das zeigte keinen Effekt, nur die Frachter, die ab und zu vorbeikamen, wurden ernsthaft beschädigt.
„Das ist langweilig“, bemerkte Ryu.
„Gleich hab ich ihn!“, fauchte Reya.
Ryu kratzte einen Strich in die Innenwand, es war der dreiundzwanzigste.
„Gleich ist er dran!“, rief sie, ein vierundzwanzigster Strich erschien kurz danach.
Einige Minuten lang geschah dann nichts besonderes, bis Ryu sich entschloss, das Problem auf seine Weise zu lösen. Er riss die Seitentür auf, harter Fahrtwind riss ihn beinahe hinaus. Der Buster flog ihm direkt gegenüber, er drehte sich in ewig gleichem Kreis mit der Freya, sodass es schien, als würden die beiden Schiffe still stehen und sich das Universum um sie herum drehen.
„Hey!“, kreischte Ryu ins All hinaus. „Was willst du überhaupt?“
Der Busterpilot sah verwirrt zu ihnen hinüber, so etwas hatte er noch nie gesehen, und aller Wahrscheinlichkeit würde er es auch nie weder sehen, denn in diesem Moment glitt ihm der Joystick aus den Händen und sein Schiff donnerte geradewegs in einen unschuldigen Asteroiden hinein, wo es einen tiefen Krater hinterließ.
Es würde ein paar Tage dauern, bis ihn irgendwer vermisst und man ihn sucht, in dieser Zeit verschwand die Freya auf Nimmerwiedersehen mit verlängertem Strafregister und der Chef verbrachte die nächsten Tage damit, auf dem Asteroiden herumzuspazieren, ohne Raumanzug, versteht sich.
Ungewöhnlich frische Luft...

Kapitel IV.
Der Mann, der unbewusst die Weichen stellt

Nach einem weiteren Sprungtor, diesmal war der Flug ein wenig ruhiger, erreichten sie endlich den Hafen der Ruhe. Auf der Handelsstation hier lebte Jack Comedia, der Mann, der angeblich wusste, wo Majoran zu finden ist.
Diesmal entschied sich Reya dazu, per U-Taste anzudocken, um ein Rammmanöver zu verhindern. Gesagt, getan. Während des etwas längeren Fluges schnitzten sie ein Duplikat der Mona Lisa in die Hintertür.
„Herzlich Willkommen an Bord der Handelsstation im Hafen der Ruhe. Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt.“
Kurz darauf dockte die Freya an einer Landebucht an, diesmal rammten sie keinen Buster, sondern einen Frachtcontainer voller Raumfliegen. Die putzigen Biester breiteten sich darauf hin im gesamten Hangar aus und befielen alle parkenden Schiffe, ausgenommen der Freya, die sie nicht für ein Schiff hielten.
„Wir würden gerne zu Jack Comedia – wissen sie, wo der wohnt?“, fragte Reya, nachdem sie die Station betreten hatten. Da sie einen Split fragte, der das Putzkommando der Station leitete, erhielt sie keine Antwort, sondern ein kleines Messer, das sie beinahe getroffen hätte. Etwas verwirrt ging sie weiter, Ryu trottete nur hinterher und beobachtete interessiert die Umgebung.
„Wissen sie, wo wir Jack Comedia finden können?“, fragte Reya wieder, diesmal einen Paraniden. „In der dritten Dimension“, sagte der Paranide und ging weiter.
Diese Aussage half nicht wirklich weiter, deshalb marschierten die beiden Majoraner auf der Suche nach einer Auskunft weiter in die Station hinein.
„Wissen sie, wo wir Jack Comedia finden?“, fragte Reya einen Boronen.
„Folge deinem Herzen“, riet ihr der Borone.
„Wissen sie es?“, fragte sie dann einen Teladi.
„Für einen gewissen Preis finde ich es heraus“, antwortete der nur.
Nach einigen weiteren Versuchen hatten sie weder eine ordentliche Antwort noch Jack gefunden, offenbar waren die Leute auf der Station im Allgemeinen nicht sehr freundlich, niemand gab irgendeinen Hinweis oder wenigstens die Nummer der Auskunft heraus.
„Wissen sie, wo wir Jack Comedia finden?“, fragte Reya schließlich einen Argonen, sie war schon eine gute halbe Stunde ziellos umhergerannt. Dieser Herr, den sie befragte, sah etwas merkwürdig aus, er hatte mehrere Taschen dabei und trug einen verschmutzten Anzug, hatte einen Beutel und einen Rucksack auf den Rücken gebunden, in seiner Brille fehlten die Gläser und sein Bart hatte schon des Längeren keine Klinge mehr gespürt.
„Das weiß ich“, sagte der Argone schnell und wollte eigentlich weitergehen.
„Und wo finden wir ihn?“, fragte sie weiter.
„Nun, ich sehe ihn jeden Morgen beim Zähneputzen im Spiegel“, sagte Jack.
Reya dachte einen Moment lang nach. „Und wo finden wir ihn?“, fragte sie weiter.
Jacks Mund klappte kurz auf, dann fasste er sich wieder. „Ich bin es...“, sagte er.
„Sag das doch gleich...“, warf Ryu ein
Jack blickte den Kleinen skeptisch an.
„Ähm, wie auch immer, was wollt ihr von mir? Ich muss sehr schnell abreisen, also beeilt euch“, forderte er sie auf und sah sich kurz um.
„Wir würden gerne nach Majoran fliegen, aber wir kennen den Weg dorthin nicht“, erklärte Reya. „Könnten sie uns sagen, wie wir dorthin kommen?“
„Nichts leichter als das, ihr müsst einfach nur...“
„Stehen geblieben, Jack!“, schrie ein Polizist, drei Sicherheitskräfte kamen den Gang herunter gerannt, sie trugen Gewehre und Uniformen bei sich, keine Rüstung, wie es sonst üblich war. Die Zivilisten in der Nähe beobachteten interessiert, was hier vor sich ging.
„Alter...“, murmelte Jack. Er drehte sich zu den Leuten um und hob seine Hände, Koffer, Taschen, Rucksäcke, Beutel und ein paar kleine Fastfood-Pappkartons fielen zu Boden, sodass er nun gänzlich unbepackt da stand.
„Hallo Freunde“, begrüßte er die drei Polizisten und lächelte ihnen entgegen.
„Tu nicht so freundlich, Comedia – jetzt bist du dran!“
„Was wirft man mir denn bitte vor?“, fragte er unschuldig.
„Bankraub, Einbruch, BBS-Spam, Hacken ... das ist doch egal! Leg dich flach auf den Boden!“
Jack rollte mit den Augen und nahm seine Arme langsam runter, eine kleine Pistole rutschte aus seinem Ärmel in seine Hand, er drehte sich und griff Reya, drehte sich erneut und hielt ihr die Knarre an den Kopf. Er missbrauchte sie als Schutzschild gegen die Polizisten.
Die Passanten gerieten in Panik, die stämmigen Paraniden rannten zuerst weg, die Boronen folgten, die Argonen waren schon längst weg und die Teladi raubten die fliehende Masse aus. Lediglich die wenigen Split schienen sich nicht an der Sache zu stören und setzten ihren Weg ganz normal fort.
„Hey, Jack... das ist nicht nötig. Komm, wir sind doch alle erwachsen, nicht wahr?“, sagte der Polizist freundlich und nahm sein Gewehr herunter. Leider war Jack von seinem Gerede nicht sonderlich beeindruckt.
Ryu kam von hinten näher an Jack heran, was zum Teufel machte der Kerl da eigentlich und was für ein Ding drückte er an Reyas Kopf? Sie selbst verstand auch nicht ganz, was er da eigentlich machte und fühlte sich schlicht begrabbelt, sodass sie ihm als Antwort darauf ihren Ellenbogen in den Magen rammte, er ließ sie los, sie nutzte ihre neugewonnene Freiheit dazu, ihm auch noch die Faust ins Gesicht zu donnern.
Jack fiel um wie ein nasser Sack und ließ die Waffe fallen, die Polizisten atmeten auf, Ryu hob die Waffe vom Boden und richtete sie auf die Polizisten aus.
Eigentlich wollte er sie nur fragen, was das für ein Ding ist, er wusste nicht einmal, dass er es richtig herum hielt, die Polizisten gingen sofort in Deckung.
„Legen sie die Waffe auf den Boden, verdammt, sonst schießen wir!“, schrie der Polizist.
„Ist hier irgendwer bewaffnet?“, fragte Ryu verwirrt. Reya trat Jack derweil in die Seite, dieser Perversling, ein Fremder konnte doch nicht einfach so was machen!
Die Aufmerksamkeit der Split wurde langsam auf den Vorfall gelenkt, es schien interessant zu werden, einer der Polizisten schoss eine Betäubungskugel auf Ryu, das Geschoss verfehlte, prallte von der Wand ab und ballerte ein wenig im Kreis, traf dann schließlich einen Split, der bewusstlos umkippte.
Fehler.
Einige Split zogen lange Säbel, andere Hackmesser, wiederum andere holten nur schlichte Gewehre und Raketenwerfer hervor.
Die Polizisten standen langsam auf. „Alles nur ein Missverständnis...“, sagte einer von ihnen, kurz darauf flohen die Sicherheitskräfte vor dem Kugelhagel, verfolgt von den Split, Ryu blieb verwirrt mit einer Knarre in der Hand stehen, Reya hatte sich derweil beruhigt und Jack lag immer noch am Boden.
„Genial“, sagte er bewundernd und glaubte ernsthaft, dass Reya und Ryu das alles so geplant hatten. „Aber Mädel, tritt das nächste mal nicht so hart zu...“
Langsam stand er auf und schüttelte sich.
„Also, meine kleinwüchsigen Freunde, ich habe ein paar Sternenkarten, auf einer ist Majoran eingezeichnet... ich brauche sie nicht mehr, ihr könnt sie haben.“
Er holte sie heraus und übergab sie der wütenden Reya.
„Danke“, schnaufte Reya und wollte gerade mit Ryu zurück zum Schiff gehen, aber Ryu blieb stehen.
„Was ist das?“, fragte er und richtete die Waffe auf Jack aus.
„Das ist meine Pistole, wenn man den Hebel da drückte, schießt ein Laserstrahl aus ihr... das Ding ist momentan auf Betäubung eingestellt, ich hatte nicht vor, irgendwen ernsthaft zu verletzen.“
Ryu drückte ab und Jack fetzte ein paar Meter durch die Luft, seine Brille landete noch ein paar Meter hinter ihm, er blieb dann bewusstlos am Boden liegen. „Ich verstehe...“, sagte Ryu langsam. „Jack?“
Reya schlug ihm die Knarre aus der Hand und zerrte ihn zum Hangar. Jack würde nach ein paar Stunden von Sicherheitskräften eingesammelt werden. Da er mehrfach das BBC gehackt und zugespammt hatte, wurde er zu einer Freiheitsstrafe von dreißig Tagen verurteilt (auf Bewährung).

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Arget
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Post by Arget » Tue, 15. Mar 05, 13:05

So, bin endlich zum lesen gekommen(wer krank zuhause sitzt...)!
Super Geschichte, aber eins muss ich dazu sagen:
Die Victoria war besser! :P

Trotzdem: MEEEEEHHHHHR!

Guest

Post by Guest » Tue, 15. Mar 05, 13:44

Hydras Schreck [ESS] wrote:Die Victoria war besser! :P
Dann muss ich mich wohl mehr bemühen. :)

Guest

Post by Guest » Wed, 16. Mar 05, 14:00

Kommentare jeglicher Art erwünscht. ;)

Part IV.
HEIMKEHR PÜNKTLICH ZUM ABENDESSEN
Das vorletzte Kapitel
Der Kurs ist klar – auf nach Majorca!
Die Freya hatte mittlerweile das nächste Sprungtor ihrer Route passiert, nur noch ein Sprungtor trennte Reya und Ryu von Majorca. Zwischen Vasharra, ihrer alten Heimat, und Majorca war der Weg nicht weit, ganz im Gegenteil, die Planeten lagen sehr nahe beieinander.
An sich wäre es ein ruhiger Flug gewesen, keine hüllenfressenden Nebel, kaum Piraten in Sicht, der Chef wurde gerade erst abgeholt und Jack saß noch im Knast, doch es gab ein neues Problem...
„Achtung, hier spricht Sabastien Nick, bin ich mit der Freya in Kontakt?“
Ryu sah auf, er lag am Boden und hatte etwas gedöst, Reya hatte selbiges im Pilotensitz getan.
„Ja, schon, hier ist die Freya... ist was?“, fragte sie.
„Ich komme im Namen des Sektor 21... das BBS ist voll von euch, warum gebt ihr euch als Mitglieder unserer Organisation aus?“
Ryu und Reya sahen verständnislos Sabastiens Projektion an der Frontscheibe an.
„Wir fliegen nach Majorca“, sagte Reya nach einiger Zeit. „Nicht nach Sektor 21.“
Sabastien sah sie wiederum verständnislos an.
„Tut nicht so, man hört überall, dass ihr von Sektor 21 seid, ihr müsst euch also als unsere Leute ausgeben“, sagte er ein wenig verwirrt oder wütend.
Nun waren Ryu und Reya diejenigen, die kurz schwiegen.
„Wir sind nicht von Sektor 21, wir sind von Vasharra“, erklärte Ryu.
Stille.
„Und warum härt man dann überall, dass ihr von Sektor 21 seid?“
Stille.
„Wir wissen gar nicht, wo Sektor 21 ist...“, meinte Reya.
Sabastien war nun langsam ziemlich aufgeregt, er übersprang nun den Teil mit der Diskussion und ging direkt zu dem über, weswegen man ihn ursprünglich geschickt hatte.
„Wollt ihr beitreten?“
„Wo?“, fragte Reya.
„Sektor 21“, sagte Sabastien.
„Wir wollen nach Majorca“, wiederholte Ryu.
Sabastien schüttelte sich. „Entweder tretet ihr bei oder wir schießen euch ab“, drohte er.
„Wie, abschießen?“, wunderte sich Ryu.
Sabastien war beeindruckt, die beiden waren vermutlich schon Agenten, niemand sonst könnte so gut leugnen und sich dumm stellen. Vermutlich war dieses Majorca ebenfalls eine Terrororganisation, womöglich sogar eine, die Sektor 21 gefährlich werden könnte...
„Na wartet, ich knall euch ab, dann... äh...“
Ein Argon Zerstörer tauchte am Nordtor hinter ihnen auf, Sabastiens Raumschiff wurde sofort identifiziert, er startete den Turbo und floh zum Südtor, dort wollten Ryu und Reya zweifelsohne hin, er würde sie erwarten... mit entsprechender Begleitung.
Gleichzeitig mit dem Zerstörer am Nordtor kamen natürlich einige Korvetten und kleinere Begleitschiffe, sie hielten direkt auf die Freya zu, am Osttor erschien eine paranidische Handelsflotte, die wiederum von einigen teladianischen Frachtern und boronischen Polizeischiffen begleitet wurde.
„Achtung, hier spricht Sid Kenny, Captain der Argons Crane“, funkte der Zerstörer die Freya an. „Heute findet ein schwerer Technologietransport durch diesen Sektor statt und sie wurden als Gefahr für die neu entwickelten Vorrichtungen identifiziert. Schalten sie unverzüglich ihre Antriebe aus, ein Enterkommando wird sie in Kürze festnehmen.“
Niemand auf der Freya fühlte sich angesprochen. Unterdessen erschienen einige leichte Kreuzer der Split am Westtor, natürlich mit obligatorischen Begleittruppen.
Der paranidische Konvoi war mittlerweile ein wenig weiter in den Sektor vorgedrungen und steuerte nahe der Ekliptik weiter geradeaus. Die Split wiederum hielten von Westen her direkt auf den Konvoi zu und der Zerstörer ignorierte die Freya, ging stattdessen auf einen Abfangkurs zu den Split, er steuerte direkt ins Sektorzentrum.
Die Freya befand sich gerade exakt im Sektorzentrum und würde aufgrund ihrer Geschwindigkeit noch etwas dort verweilen.
Von Süden her flog auch noch ein S21-Vernichtungstrupp auf sie zu, den majorcanischen Terroristen sollten die Leviten gelesen werden.
„Ich glaube, wir sind umzingelt“, bemerkte Reya.
„Wahrscheinlich wollen die gar nichts von uns“, sagte Ryu gleichgültig und lehnte sich wieder zurück.
Das Enterkommando der Argonen erreichte derweil die Freya, zwar waren die Antriebe noch eingeschaltet, aber die argonischen Sensoren konnten allzu niedrige Geschwindigkeiten nicht messen, sie dachten, die Crew hätte sich ergeben.
Das göttliche Handschuhfach klappte auf, ein paar kleine Kobolde kamen heraus und rannten zu den Miniaturfluchtkapseln im hinteren Teil des Schiffes, sie konnten die verrostete Tür durch einige kleine Löcher in der Wand umgehen. Fortan lebten sie auf der Handelsstation und sorgten dort für merkwürdigen Pflanzenwuchs.
„Das ist kein gutes Zeichen“, bemerkte Reya.
Ryu gähnte nur.
„Hier spricht das argonische Enterkommando. Fahren sie ihre Schilde herun... oh, ich sehe, das hat sich erledigt. Machen sie sich jedenfalls bereit, geentert zu werden und legen sie sich nach Möglichkeit flach auf den Boden.“
Ryu stand etwas genervt auf und öffnete die Seitentür, um das Enterkommando hereinzulassen. Verwirrung war das Ergebnis und sie gewannen etwas Zeit, ohne sich jedoch dessen bewusst zu sein.
Der S21-Vernichtungstrupp fächerte seine Formation auf und umflog die Freya in großen Kreisen, das Enterkommando verunsicherte sie und hielt sie vom Angriff ab.
Die Split hingegen waren alles andere als verunsichert. Die Kreuzer legten einen Zahn zu und bildeten eine Keilformation, der Konvoi wurde langsamer und wich ein wenig nach oben aus, der argonische Zerstörer hatte beinahe das zukünftige Schlachtfeld erreicht, alle Schiffe befanden sich nun oberhalb der Ekliptik und einige schienen es darauf anzulegen, noch weiter anzusteigen.
Der argonische Zerstörer schaltete seinen Ekliptikprojektor ein, um die Navigation zu erleichtern, sofort tauchte für alle sichtbar die grüne Platte auf. Reya landete kurzerhand auf ihr, da sie befürchtete, bei dem ganzen Verkehr wieder irgendwen zu rammen.
Sie und Ryu stiegen aus und wanderten ein wenig auf dem Gradnetz umher.
Die angreifenden Sektor 21-Schiffe, die immer noch in Kreisen flogen, schlugen zum Teil auf der Ekliptik auf und explodierten, die völlig verwirrten Piloten konnten sich auf die Projektion retten und blickten sich konfus um.
Niemand verstand, warum das Gradnetz solide und das Vakuum frische Luft war, aber alle realisierten es. Das Enterkommando landete neben der Freya und nahm das Schiff in Besitz, die Split gingen in den Tiefflug über und ließen einige Soldaten auf Geländewagen zu Boden, die von unten auf den Konvoi feuern sollten.
Die Paraniden klappten ihre Reifen aus und setzten auf, so konnten sie sich schneller fortbewegen, Fallschirmspringer wurden vom argonischen Zerstörer abgeworfen, überflüssigerweise stürzte sich auch noch der Chef ins Getümmel und der völlig verarmte Dænner kam zu Fuß angerannt, um sich an Ryu und Reya zu rächen.
Der Konvoi und die Split steuerten weiter direkt aufeinander zu, niemand wollte abdrehen, immer schneller wurde die Annäherung, doch auch niemand wollte zuerst schießen, jeder wartete darauf, dass sich der andere als Aggressor entpuppte, wenn auch natürlich die Split die Angreifer waren.
Da niemand feuerte oder abdrehte donnerten die beiden Flotten irgendwann einfach ineinander und stürzten auf die Ekliptik, Piloten und Soldaten stiegen aus, um sich ein Faustgefecht zu liefern – Feuerwaffen hatte niemand dabei, man war im All meistens nicht darauf vorbereitet, sich zu Boden zu duellieren. Die argonischen Jäger ballerten auf die S21 und andersherum, doch niemand traf den anderen, die Laser waren zu träge, alles in allem war es aber eine schöne Lasershow. Das Enterkommando hatte mittlerweile eine Flagge in die Ekliptik gebohrt und beanspruchte sie für die Föderation, woraufhin einige Split das Gebiet stürmten. Der Chef war gelandet, sein Buster war ohnehin nur eine Schrottmühle, er rannte zu Fuß auf Reya und Ryu zu, die beiden standen Hand in Hand im Gemetzel und blickten in den Sternenhimmel, diese Nebel in weiter Ferne hatten etwas Romantisches an sich.
Dænner rannte ebenfalls auf sie zu und war bereit zur Prügelei.
Immer näher kamen er und der Chef, gleich würden sie die beiden Majoraner erreichen. Jene Majoraner entschieden sich dazu, zum Schiff zurückzukehren, Dænner und der Chef rannten ineinander und schlugen sich gegenseitig nieder.
Überall brannte es, nur noch der argonische Zerstörer war flugfähig und warf hin und wieder Fallschirmspringer ab, die Split und die Paraniden begannen sich zu organisieren und in Stoßtruppen in die feindliche Armee einzubrechen, die S21-Aktivisten rannten zur nächsten Kristallfabrik, um sie zu sprengen, die argonischen Piloten unterstützen die Paraniden... die Boronen waren einfach weggeflogen und die teladianischen Händler sammelten alle möglichen neuen Technologien ein, die der Konvoi verloren hatte.
Ryu und Reya ließen das Handgemenge hinter sich, betraten die Freya. Das Enterkommando hatte die Tür zum Hinterraum aufgesprengt, nun war der Weg in den Lagerraum frei.
Ryu ging allein nach hinten, während Reya die Systeme startete. Alles in allem war der Lagerraum leer, nur eine Art nach oben gewölbter Tisch mit einem Bein stand darin, er schien aus Glas oder etwas ähnlichem, man konnte durch ich durchfassen, er war kühl, aus seiner Spitze ragte eine Feder, an der ein kleines Schildchen hing...
„Schrein des Windes. Bitte kühl und trocken auf einem Planeten lagern, Zuwiderhandlung wird absurdrechtlich verfolgt.“
Und auf einmal machten einige Dinge Sinn... zumindest ein wenig.
Die Freya verließ das Schlachtfeld und steuerte auf ihr Zieltor zu, um endlich nach Majorca zu gelangen. Das Gefecht dauerte noch ein wenig an, irgendwann kehrten die Truppen zu ihren Gefährten zurück und flogen wieder nach Hause, die restlichen Streithähne wurde vom Enterkommando eingesammelt, nur ein wenig Müll wurde auf der Ekliptik zurückgelassen. Als die Freya den Sektor verließ, löste sich das Gradnetz auf, alles war wieder schwerelos und das Vakuum kehrte zurück. Sämtliche Teilnehmer und Augenzeugen der Schlacht wurden in psychotherapeutische Behandlung aufgenommen, einige womöglich zurecht.

Das letzte Kapitel
Neue Heimat
Majorca, der dritte Planet seines Sonnensystems, war ein sehr friedlicher Planet voller glücklicher Bewohner. Tiere und Pflanzen in allen Formen und Farben beleben die Oberwelt, die von vielen Seen und kleinen Meeren überzogen ist, massenhaft winzige Kontinente zieren das verworrene Muster von Inseln inmitten des schier endlosen Blaus.
Die Freya drang in die Atmosphäre ein und stürzte langsam aber sicher ab, die Majoraner scherte es nicht, für sie war es ein Landemanöver.
Die Barke landete an einem Strand, nachdem sie einige Kilometer durchs Wasser gefetzt war. Ryu hatte die Tür zum Hinterraum wieder verschlossen, sie würde bald wieder zurosten.
Die beiden Majoraner gingen an Land und erforschten ein wenig das Gebiet, offenbar lebten hier schon Leute, denn sie fanden eine Feuerstelle auf einer niedrigen Klippe.
Sie gingen weiter, durchstreiften einen Wald und gelangten schließlich an einer Lichtung an. Einst hatte hier irgendein großes Gebäude gestanden, doch offenbar war es niedergebrannt.
„Die Karte muss falsch gewesen sein...“, sagte Reya. „Das ist nicht Majorca...“
Ryu ließ den Kopf sinken und verschränkte die Arme, dachte einen Moment lang nach.
„Und jetzt?“, fragte Reya. „Fliegen wir wieder weg?“
Ryu schien immer noch zu grübeln. Er holte das Logbuch seines Vorfahren heraus und blätterte spontan auf die letzte Seite.

...
Heute haben wir Majorca erreicht. Aus irgendeinem Grund nennen die Einheimischen den Planeten Vasharra, doch das ist egal, am Namen soll ´s nichts liegen.
...


„Schon ziemlich lustige Geschichte, nicht wahr?“, lachte Reya.
„Ich wüsste nicht, warum...“, meinte Ryu schulterzuckend.
Und damit endete ihr Ausflug in die Weiten des Weltalls, sie bauten sich eine kleine Hütte, nach einigen Wochen kehrten auch andere Majoraner zurück und es entwickelte sich eine kleines Dorfgemeinschaft.

Dænner gab seine letzten 2500 Credits für einen Lotterieschein aus und gewann den Jackpot, 900 Millionen Credits.
Der Mechaniker verlegte seinen Supermarkt ins majoranische Dorf und verbrachte seine Freizeit damit, eine kleine Werft am Strand aufzubauen.
Der Chef änderte seinen Namen in Tom Boss.
Und wenn Jack Comedia nicht gestorben ist, dann hackt er noch heute.
Captain Sid Kenny gründete den Forschungsverein X Files.
Sabastien wurde Leiter des Sektor 21 und verübte nur noch Anschläge majoranischer Art.
Ryu und Reya ließen sich scheiden.
Ryu wurde ein angesehener Windmagier und Angler.
Reya wurde Lehrerin und brachte den Jüngeren interessante Dinge über Ackerbau und Lichtgeschwindigkeit bei.
Irgendwann heirateten die beiden dann wieder ohne ersichtlichen Grund.

The Happy End
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War heute mal ein wenig kürzer und sinnloser, ich weiß. :roll:
Mal sehen, was ich als nächstes mache... Victoria weiterschreiben? Oder mal eine *ordentliche* Geschichte schreiben? Hm...

gsl
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Post by gsl » Sun, 20. Mar 05, 11:40

Wieder mal genial!

Ob du hiermit oder mit Victoria weitermachst oder sogar mit was Neuem ist mir egal, aber mach weiter!
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